Kösching
Geteilte Meinungen zu Abwassergebühr

12:7 Stimmen für Berechnung der tatsächlich angeschlossenen Flächen - Semmler zum Thema Bad: Ausschusssitzung viel zu spät

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:17 Uhr

Kösching (DK) Der Marktgemeinderat Kösching hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend bei der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr mit 12:7 Stimmen für die Berechnung der tatsächlich angeschlossenen Flächen entschieden. Die CSU-Fraktion stimmte einstimmig gegen die Einführung, da sie die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr auch weiterhin ablehne, so CSU-Fraktionssprecher Andreas Schieferbein.

Manfred Ommer, Niederlassungsleiter von WipflerPlan Donauries, hat den Marktgemeinderäten und den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern die drei verschiedenen Varianten erläutert. Die Variante der Berechnung mit dem Gebietsabflusswert ist nach Meinung des Marktgemeinderats die schlechteste.

So hatten die Räte die Wahl zwischen der Variante mit dem Grundstücksabflusswert und der Variante mit der Berechnung der tatsächlich angeschlossenen und versiegelten Flächen. Beim Niederschlagswasser müssen zukünftig 208000 Euro auf die Grundstücksbesitzer umgelegt werden. Die Schmutzwassergebühr wird sich im Gegenzug von derzeit 2,79 Euro je Kubikmeter auf 2,27 Euro je Kubikmeter reduzieren. "Die Kalkulationen für das Niederschlagswasser und das Schmutzwasser stehen fest", so Bürgermeisterin Andrea Ernhofer. Für das Niederschlagswasser geht Ommer von einem Wert von 20 bis 30 Cent je Quadratmeter und Jahr aus. "Wir wollen eine möglichst große Gebührengerechtigkeit für unsere Bürgerinnen und Bürger", betonte UW-Fraktionssprecher Jörg Semmler. Deshalb werde die UW-Fraktion die Einführung der Variante mit der tatsächlich angeschlossenen und versiegelten Fläche favorisieren. Dem Pflichtete die die SPD-Fraktion bei.

CSU-Fraktionssprecher Andreas Schieferbein brachte den Einwand vor, dass zwar im Gegenzug zu der zukünftigen Niederschlagswassergebühr in Höhe von 208000 Euro die Schmutzwassergebühr gesenkt werden würde. Aber die Kosten für die Ermittlung der angeschlossenen und versiegelten Flächen kommen dennoch obendrauf und müssen von den Bürgern bezahlt werden. In einer weiteren Abstimmung wurde der Abflusswert für die Dächer und die Bodenflächen jeweils mit dem Faktor 1,0 mit 12:7 Stimmen festgelegt. Auch bei der Abstimmung war die CSU-Fraktion einstimmig dagegen.

Unmittelbar im Anschluss an die Abstimmung kam es zu einem kurzen Wortgefecht zwischen dem dritten Bürgermeister Manfred Hofweber (SPD) und Schieferbein.

Ein weiteres brisantes Thema ist derzeit in Kösching das Thema "Freibad". Bürgermeisterin Ernhofer stellte dem Marktgemeinderat die Ergebnisse aus der letzten des Badausschusses (wir berichteten). Die Eröffnung des Nichtschwimmerbereichs soll nach Pfingsten erfolgen. Der Eröffnungszeitpunkt des Sportbeckens könne im Augenblick noch nicht festgelegt werden. Neben den technischen Problemen aufgrund der veralteten Technik habe die Marktgemeinde auch mit der Personalgewinnung sehr große Probleme. Mit den derzeit zwei Bademeistern können die aktuellen Öffnungszeiten nicht abgedeckt werden. Es wird dringend ein dritter Bademeister gesucht.

Jörg Semmler von der UW bemängelte, dass die Sitzung des Badausschusses zu spät stattgefunden habe. Diese hätte schon sechs Monate früher terminiert werden müssen. "Wir können es uns nicht leisten, auch dieses Jahr die Freibadsaison erneut in den Sand zu setzen", so Semmler. "Die Personalprobleme mit den Bademeistern hat die Verwaltung zu verantworten", so Schieferbein. Dem trat Manfred Hofweber energisch entgegen. Die Rathausverwaltung habe sich wirklich bemüht, einen dritten Bademeister anzustellen. Aber alle Versuche waren bisher erfolglos geblieben.

In der Kinderkrippe "An der Klinik" sind derzeit zwei Gruppen mit je zwölf Kindern untergebracht. Das Gebäude ist jedoch so konzipiert worden, dass die Einrichtung um eine weitere Gruppe mit zwölf Kinderplätzen erweitert werden kann. Die CSU stellte die Frage "Warum bauen wir nicht ein neues Kinderhaus an einem neuen, attraktiven Standort?" in den Raum. Letztendlich stimmte der Marktgemeinderat aber einstimmig für die Vorplanung zur Erweiterung der Kinderkrippe "An der Klinik".

Bei der Ersatzbeschaffung eines Wasserspielgerätes für den Spielplatz "An der Hofwiese" war sich der Rat dann aber wieder einig. Das alte Wasserspielgerät musste im vergangenen Jahr wegen Sicherheitsmängeln entfernt werden. Die Gemeinde beschafft im Rahmen der Ersatzbeschaffung wieder eine Wasserschnecke zum Preis von 20000 Euro.

Zum Beteiligungsbericht des Zweckverbands Interpark an der Interpark Management GmbH & Co. KG und der Interpark Management Verwaltungs GmbH kamen aus dem Markgemeinderat keine Nachfragen. So wurde der Bericht für das Wirtschaftsjahr 2016/17 einstimmig genehmigt.

Ludwig Berger