Manching
Geschäftswelt wird mit ins Boot geholt

17.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Manching (hl) Der Markt Manching will zur Umgestaltung der Ingolstädter Straße im Ortskern in das Städtebauförderungsprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" aufgenommen werden. Der Gemeinderat billigte am Dienstagabend einstimmig den bereits bei der Regierung von Oberbayern gestellten Antrag.

Wie bereits berichtet, bestehen für Manching inzwischen keine Chancen mehr, das schon zehn Jahre laufende Programm "Soziale Stadt", mit dem im Donaufeld viel erreicht werden konnte, auch auf den Hauptort östlich der Autobahn auszudehnen. Somit muss die Gemeinde einen neuen Fördertopf finden, wenn sie die Neugestaltung der Hauptortsdurchfahrt nicht ausschließlich aus eigener Tasche bezahlen will.

Wie Gemeindebaumeister Johann Forstner in der Sitzung erläuterte, sieht das neue Bund-Länder-Programm, das von der Bezirksregierung empfohlen wurde und das seit vergangenem Jahr aufliegt, einen ganzheitlichen Ansatz mit investiven Elementen (also Baumaßnahmen) und flankierenden Projekten wie Stadtmarketing, "Eventmanagement" und ähnlichem vor.

Deshalb sieht man im Rathaus auch die Möglichkeit, die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt mit dem ebenfalls geplanten Einstieg in ein Gemeindeentwicklungskonzept (DK berichtete) zu verbinden. Eine eigentlich für die Sitzung am Dienstag geplante Entscheidung für ein entsprechendes Projektbüro, das dieses Konzept mit der Kommune erarbeiten soll, wurde mit Blick auf die Diskussion über das Förderprogramm bis Januar zurückgestellt. Im Idealfall, so Bürgermeister Herbert Nerb, könne hier im neuen Jahr dann gleich mit Förderaussicht gestartet werden.

SPD-Fraktionschef Peter Bergmeier erinnerte in der Sitzung daran, dass das Gemeindeentwicklungskonzept – ein Lieblingsthema der Manchinger Sozialdemokraten – nach bisherigen Vorstellungen auch eine starke Bürgerbeteiligung beinhalten soll. Dieses Grundelement dürfe bei einer eventuellen Einbindung in ein neues Förderprogramm nicht verloren gehen. Bergmeier: "Wir müssen aufpassen, dass wir uns da keine Fesseln anlegen." Doch das sieht offenbar auch der Bürgermeister so. Er strebe auf jeden Fall in der Januarsitzung eine Entscheidung über ein Projektbüro an, sagte Herbert Nerb.

Beim neuen Förderprogramm wird auch auf die Kooperation von öffentlicher Hand und privaten Investoren Wert gelegt. So sollen sich an einem "Quartierfonds" mit 20 000 Euro Startkapital neben der Gemeinde auch die Geschäftsleute von der Ingolstädter Straße bzw. im Ortszentrum beteiligen, die von einer freundlichen und sicheren Umgestaltung der Ortsdurchfahrt wahrscheinlich mit am stärksten profitieren würden. CSU-Fraktionschef Hans Huber, als Metzgermeister aus der Ortsmitte mit betroffen, signalisierte am Dienstag bereits eine positive Einstellung der Geschäftswelt zu diesem Thema.

Das mögliche Fördergebiet (eine Zusage aus München ist ja noch nicht sicher) umfasst die Ingolstädter Straße und die Einmündungsbereiche der Nebenstraßen bis zur Lindenstraße. Über eventuelle Ausdehnungen soll erst im Falle einer Genehmigung geredet werden. Gegenüber der Bezirksregierung ist das angestrebte Investitionsvolumen mit rund 500 000 Euro (einschließlich Planungskosten) beziffert worden.