Gern gesehene Gäste

ERC Ingolstadt bezwingt Krefeld Pinguine beim 4:2 zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Heimspielen

30.09.2016 | Stand 01.02.2017, 14:54 Uhr
Christoph Kiefersauer (links) in seinem ersten DEL-Heimspiel. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Die Krefeld Pinguine entwickeln sich immer mehr zum Lieblingsgegner des ERC Ingolstadt. Durch das 4:2 (1:0, 1:2, 2:0) am Freitagabend feierten die Panther den sechsten Heimsieg aus den vergangenen sieben Partien in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Rheinländer.

„Wir wissen, dass wir gut gespielt haben. Das müssen wir wieder zeigen“, hatte Ingolstadts Trainer Tommy Samuelsson vor der Partie gefordert – und seine Mannschaft knüpfte am Freitagabend zunächst auch an die starke Offensivleistung aus der Partie in Iserlohn (5:1) an. Einziger Unterschied: Während die Panther am Seilersee dreimal im Auftaktdrittel erfolgreich waren, gelang ihnen gegen die Pinguine nur ein Treffer. Jean-Francois Jacques (11.) fälschte einen Schuss von Brian Salcido kurz vor dem Tor zum 1:0 ab. Zuvor hatten bereits Thomas Oppenheimer (1., 2.), der den verletzen John Laliberte (Bruch des Außenknöchels) als Kapitän vertrat, und Petr Pohl (7.) den Führungstreffer auf dem Schläger. Entweder stand allerdings Krefelds Torhüter Patrick Galbraith im Weg oder die Latte rettete für die Rheinländer.
 
 

Doch auch die Gäste, bei denen Daniel Pietta sein 600. DEL-Spiel bestritt, versteckten sich nicht. Marcel Müller (6., 11.) und Mike Mieszkowski (9.) scheiterten allerdings aus aussichtsreicher Position an Ingolstadts Schlussmann Timo Pielmeier, dessen Vertragsverlängerung vor der Partie bekanntgegeben wurde. Weil Christoph Kiefersauer (13.) bei seiner DEL-Heimpremiere, Martin Buchwieser (17.), Dustin Friesen (19.) und Thomas Greilinger (19., 20.) auf der Gegenseite ebenfalls klare Chancen ungenutzt ließen, ging es lediglich mit der knappen Führung in die erste Drittelpause.

Im zweiten Abschnitt verflachte die Partie zusehends – und die Gäste kamen aus dem Nichts zum Ausgleich. Mike Collins (29.) überwand Pielmeier in Überzahl mit einem nicht unhaltbaren Schuss ins kurze Eck zum 1:1. Die Reaktion des ERC ließ nicht lange auf sich warten. Darryl Boyce (30.) stocherte nach einem Querpass von Danny Irmen die Scheibe zum 2:1 über die Linie. Brandon Buck (31.) hätte 13 Sekunden darauf sogar den Doppelschlag perfekt machen können, der Kanadier scheiterte jedoch mit einem Penalty an Galbraith.

Während der Krefelder Goalie seine Mannschaft im Spiel hielt, leistete sich Pielmeier kurz darauf den nächsten Aussetzer. Lukas Koziol (33.) ließ den Ingolstädter Schlussmann mit einem Schuss aus äußerst spitzem Winkel zum 2:2 schlecht aussehen. Der ERC wirkte nun etwas von der Rolle, überstand die kurze Drangphase der Rheinländer mit zwei Chancen von Collins (37., 38.) allerdings ohne weiteres Gegentor.

Im Schlussdrittel konnte sich auch Pielmeier auszeichnen, als er einen Penalty von Martin Schymainski (42.) abwehrte. Dustin Friesen hatte sich zuvor nur mit einem Foulspiel zu helfen gewusst. Als Thomas Pielmeier kurz darauf wegen eines unkorrekten Körperangriffs an Galbraith eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte, war auf einmal wieder Feuer in der Partie, die durch eine Einzelaktion entschieden wurde. Petr Pohl (51.) trat in der neutralen Zone unwiderstehlich an und hämmerte den Puck unter Galbraiths Stockhand zum 3:2 ins Tor. Fünf Sekunden vor Schluss gelang Pohl (60.) mit einem Schuss ins leere Tor sogar noch das 4:2.

ERC Ingolstadt: T. Pielmeier - McNeill, Kohl; Salcido, Köppchen; Wagner, Friesen; Schopper - Buchwieser, Taticek, Pohl; Greilinger, Buck, Oppenheimer; Jacques, Boyce, Irmen; Kiefersauer, Th. Pielmeier, Elsner.
Krefeld Pinguine: Galbraith - Hambly, Hanusch; St-Pierre, Sonnenburg; Klubertanz, Supis; Little - Umicevic, Pietta, Müller; Mancari, Koziol, Schymainski; Orendorz, Collins, Vasiljevs; Mieszkowski, Kretschmann, Hauner.
Tore: 1:0 Jacques (11.), 1:1 Collins (29.), 2:1 Boyce (30.), 2:2 Koziol (33.), 3:2 Pohl (51.), 4:2 Pohl (60.). - Strafminuten: Ingolstadt 4 + Spieldauer Th. Pielmeier / Krefeld 8. - Schiedsrichter: Sirko Hunnius, Rainer Köttstorfer. - Zuschauer: 3011.

 

Stimmen zum Spiel

 
Christoph Kiefersauer, Stürmer ERC
Es war ein super Gefühl, das erste Mal vor heimischer Kulisse zu spielen. Ich habe das genossen. Super, dass wir wieder gewonnen haben. Zum Ende hatte ich nicht mehr so viel Eiszeit, vor allem auch, weil ich die Strafzeit von Thomas Pielmeier abgesessen habe. Für einen jungen Spieler ist das ok. Ich bin froh über meine Einsätze. Ich bin zufrieden. Die Strafe an sich war schon bitter, man hätte sie nicht unbedingt geben müssen. Klar war es dann gut, dass Krefeld da auch noch zwei Strafen genommen haben. Auf der Strafbank fiebert man da genauso mit. Ich habe gehofft, dass das Team das übersteht. Es war insgesamt schon ein schweres Spiel. Vor allem haben wir im zweiten Drittel auch nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Das war nicht unser bestes Spiel. Aber wir haben die drei Punkte und das ist das Wichtigste.
 
Tommy Samuelsson, Trainer ERC
Mit dem ersten Drittel bin ich sehr zufrieden. Wir hatten in den ersten paar Wechseln zwei oder drei große Chancen. Wir hatten da die Möglichkeit, mehrere Tore zu schießen. Das war vielleicht unser bisher bestes Drittel zu Hause. Mit dem zweiten Drittel bin ich überhaupt nicht zufrieden. Das ging es hin und her. Wir hatten keine Kontrolle. Die Mannschaft hat sich gut auf das letzte Drittel eingestellt. Da sind dann so viele Sachen passiert, die man vorher in einem Spiel nicht erlebt hat. Fünf Minuten Strafe, Penalty - Gott sei Dank haben wir in der Individualität und als Mannschaft die Qualität, das zu überstehen. Die Aktion von Petr Pohl war die spielentscheidende Situation. Da bin ich froh. In der Summe war es ein sehr starkes Spiel über 60 Minuten.
 
Franz Fritzmeier, Trainer Krefeld
Ingolstadt ist wie erwartet sehr stark aus der Kabine gekommen. Wir mussten den sogenannten Sturm überstehen. Das haben wir auch ganz gut gemacht. Dank eines überragenden Patrick Galbraith sind wir im Spiel geblieben. Wir haben zwei Drittel gut gekämpft und auch das 2:2 erkämpft. Im letzten Drittel war noch alles drin. Ich denke, dass wir da sogar die besseren Chancen hatten. Wir haben auch die fünf Minuten Überzahl bekommen, wo wir dann leider auch ein Foul machten, was uns den Vorteil wieder weggenommen hat. Wir hatten durchaus die Chance, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ingolstadt hat mit einer starken Chance das Spiel wieder an sich gerissen und ist in Führung gegangen. Wir haben noch alles versucht. Das letzte Tor ging in den leeren Kasten. Somit fahren wir wieder ohne Punkte heim.