Genmais schmeckt den Jägern nicht

31.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:04 Uhr

Thalmässing (occ) Die Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein des Landesjagdverbands Bayern traf sich am Samstag zu ihrer Jahresversammlung abgehalten. Überschattet wurden die einzelnen Berichte immer wieder von dem aktuellen Thema des Amoklaufs in Winnenden.

Über 100 Mitglieder hatten sich zur Jahresversammlung beizuwohnen. Zur Eröffnung ertönten die Jagdhörner der Bläser, die mit ihren Jagdhüten traditionell gekleidet sind. Bundestagsabgeordnete Marlen Mortler unterstrich in ihrem Grußwort, dass sie eine Verschärfung des Waffenrechts nicht für sinnvoll halte, da man in Deutschland schon das schärfste Recht überhaupt hätte. So sei vielmehr eine ordnungsgemäße Aufbewahrung wichtig, um Vorfälle wie den tragischen Amoklauf in Winnenden zu verhindern. Immer wieder kamen die Ehrengäste auf dieses Thema zu sprechen. Auch Landrat Herbert Eckstein erinnerte an die große Verantwortung, die jeder Jäger trage. Wenn ein Unfall mit einer Jagdwaffe passiere, dann ist es nicht "der Schuldige oder der Eckstein", sondern es seien "die Jäger", die an den Pranger gestellt würden. Auch im Bericht von Vorsitzendem Franz-Josef Weber wird jenes Thema noch einmal angeschnitten. Er appelliert an die Vernunft der Politiker, um "voreilige Schnellschüsse zu vermeiden".

Doch natürlich gibt es auch noch anderes zu berichten. Zum einen steht die Frage im Raum, ob der Landesjagdverband Bayern aus dem deutschen Jagdschutzverband austreten solle. Zum anderen ist das Bündnis gegen Gentechnik ein wichtiges Anliegen für die Jäger. Denn je mehr Genmais angebaut werde, desto mehr davon fressen die Wildschweine. Somit müsse das Wildbret der Säue auch als genmodifiziert angegeben werden, was viele Kunden vom Kauf abhalte. Nach den Ehrungen langjähriger Mitglieder ist es Zeit für den Kassenbericht. "Ohne Moos nix los", begann der Schatzmeister seinen Vortrag und schwenkte sogleich auf den Besorgnis erregenden Rückgang der Mitgliederzahlen ein. Seit dem Jahr 2000 seien rund 30 Mitglieder ausgetreten. Außerdem habe man im vergangenen Jahr ein kleines Minus gemacht. Eine Erhöhung der Beiträge sei aber noch nicht notwendig.

Die Neuwahlen bringen keine neuen Ergebnisse. Alle Vorstandsmitglieder werden in ihren Ämtern bestätigt. Abschließend gab es eine Bitte an Landrat Eckstein um eine finanzielle Förderung von Reflektoren an den Straßenpfosten. Laut Weber gingen dadurch die Wildunfälle massiv zurück. Eckstein war sofort überzeugt von dieser Maßnahme und willigte ein, das Projekt zu unterstützen.

Im Anschluss an die Versammlung fand eine Hegeschau statt. An den neuen Schautafeln konnte man die Trophäen des erlegten Wilds bewundern.