Gemeinsames Hallenbad im Visier

14.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Allersberg (rm) Erst in der vergangenen Sitzung hatten die Allersberger Markträte die Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Grundschule auf den Weg gebracht. Nun lag ihnen ein Antrag der CSU-Fraktion vor, nach dem die Errichtung eines gemeinsamen Hallenbades im Bereich des Rothsees geprüft werden solle.

Nachdem Roth und Hilpoltstein die gleichen Probleme mit ihren Lehrschwimmbecken hätten, begründete Siegfried Mücke als Fraktionssprecher der CSU den Antrag, sollte man versuchen, eine für jeden günstigere Lösung zu erreichen. Mit den Omnibuszubringern sei ein neues und gemeinsames Hallenbad gut von allen Schulstandorten erreichbar. "Bevor wir uns alle plagen, sollten wir uns umtun, ob es nicht gemeinsam für alle leichter ist."

Auf viel Gegenliebe stieß er mit seinem Antrag nicht. Walter Allgeier (ABF) vermutete hinter dem Vorschlag ein Erlebnisbad und sah geistig schon die Grundschüler einen Wandertag zum Erreichen des Hallenbades bei Zwiefelhof machen. Eine Instandsetzung müsste billiger sein als ein Neubau, vermutetet Ulrich Karl (FW) und erinnerte daran, dass nach Aussage von Rektor Franz Kronenwetter von der Grundschule das Allersberger Lehrschwimmbecken durch die Allersberger Schulen schon ausgelastet sei. Man versetze damit dem Allersberger Freibad eher den Todesstoß, meinte Walter Penkert (ABF), nachdem Roth und Hilpoltstein ihre Freibäder bereits saniert hätten, während Allersberg noch Nachholbedarf habe.

Roger Bitsch (SPD) sah als Ziel des Antrags den bevorstehenden Kommunalwahlkampf, realistisch gesehen würden Roth und Hilpoltstein wohl kaum mit Allersberg am Rothsee so etwas bauen. Unter den Verdacht des Wahlkampfs komme wohl jeder Antrag in einer gewissen Zeit vor den Wahlen, sagte Eduard Riehl (SPD). Aber man solle über die Fraktionen im Kreistag Verbindungen knüpfen, lautete sein Vorschlag.

Er werde dem Antrag nicht zustimmen, erklärte Bürgermeister Bernhard Böckeler seinen Standpunkt, weil man schon genug zu tun habe, das Freibad attraktiver zu gestalten. Der Landkreis habe trotz der weiterführenden Schulen keinen Quadratmeter überdachter Wasserfläche. Eventuell solle man derzeit lieber über eine Machbarkeitsstudie nachdenken, deren Finanzierung er als eine interessante Aufgabe für den Landkreis und den Zweckverband sah.

Der Antrag ziele auf eine Alternative, wandte sich Manfred Schroll (CSU) gegen Unterstellungen und meinte, dass Kooperationen oft wirtschaftlicher kämen. Das Lehrschwimmbecken koste dem Markt eine Million Euro für die Sanierung und pro Jahr 50 000 Euro Unterhalt, schob Holger Gmelch (CSU) eine weitere Begründung nach.

Ob dieses heftigen Gegenwindes einiger Markträte wollte Siegfried Mücke den CSU-Antrag vor einer Abstimmung noch zurückziehen, womit sich aber eine Reihe von Markträten, vor allem der anderen Couleur, nicht einverstanden zeigten. Mit einer trotzdem knappen Mehrheit von acht gegen zehn Stimmen wurde der CSU-Antrag abgelehnt.