Geisenfeld
Gemeinsame Mensa fürs Schulzentrum

Auf bis zu 375 Essen pro Tag ausgerichtet - Aufstockung für Ganztagesbetreuung-Räume möglich

14.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:37 Uhr
So könnte sie aussehen: die zukünftige gemeinsame Schulmensa in einer Visualisierung der Planer. Links angedeutet ist das Gebäude der Grund- und Hauptschule, von der ein mit Glas eingehauster Verbindungssteg zu jenem Teil der Mensa hinüberführt, der den städtischen Einrichtungen zugerechnet wird. −Foto: Visualisierung Delta ImmoTec GmbH

Geisenfeld - Im Zuge des Realschulneubaus werden die Stadt Geisenfeld und der Landkreis zwei gemeinsame "Begleit-Projekte" realisieren: neben einer weiteren Dreifachturnhalle auch eine Mensa für das gesamte Schulzentrum, in der pro Tag bis zu 375 Essen ausgegeben werden sollen.

Mit der entsprechenden Planung hat der Bauausschuss des Landkreises nun das beim Realschulneubau federführende Architekturbüro Delta ImmoTec beauftragt.

Maßgeblich für den Beschluss des Kreisgremiums war die Haltung des Geisenfelder Stadtrats, wie dieser sie in seiner Sitzung am Abend zuvor artikuliert hatte. Um den Stand der Planungen in Sachen Realschulneubau und die baulichen Möglichkeiten für eine - eventuell gemeinsame - Mensa zu erläutern, waren zu der Sitzung auch zwei Planer von Delta Immo Tec erschienen.

Die beiden Architekten gaben zunächst einen kurzen Überblick, wie das Gesamtprojekt unter Fortführung des Realschulbetriebes über die Bühne gebracht werden soll. Loslegen will man im Frühjahr 2021 mit dem Abbruch der alten Realschulturnhalle, um den nötigen Platz zu schaffen für den Neubau der Schule, mit dem dann im Sommer/Herbst 2021 begonnen werden soll. Sobald dieser fertiggestellt ist - ganz grob nach zwei Jahren - ziehen die Realschüler um, woraufhin der Altbau - mit Ausnahme des 2001 zur Forstamtstraße hin angebauten Riegels - abgebrochen wird. Gleiches wird dann auch mit der alten Turnhalle der Grund- und Hauptschule passieren, ehe es an den gemeinsamen Neubau einer weiteren Dreifachturnhalle gehen wird. Offizielle Beschlüsse der maßgeblichen Gremien gibt es dazu zwar noch nicht, aber es besteht offenkundige Einigkeit, dass eine gemeinsame, größere Halle zwei kleineren vorzuziehen ist.

Die zu erzielenden Synergieeffekte sind auch der Grund, warum sich der Geisenfelder Stadtrat zudem für eine gemeinsame Mensa ausgesprochen hat. "Wir brauchen eine solche Einrichtung für die Grund- und Mittelschule, die Förderschule sowie den Kinderhort, und der Landkreis baut ohnehin eine für seine neue Realschule - da ist eine gemeinsame Mensa auf jeden Fall die wirtschaftlichere Lösung", führte Bürgermeister Christian Staudter (USB) aus, und das Ratsgremium sah es genauso.

Standort der Mensa soll nach den Planungen der Raum zwischen der Realschule und dem alten Hausmeistergebäude der Volksschule sein. Ohne Beteiligung der Stadt würde man ein eingeschossiges Gebäudeplanen, "wenn die Stadt mit im Boot ist, kommt ihr Mensa-Trakt oben drauf", führten die Architekten aus. Über einen eingehausten Verbindungssteg würde dieses Mensa-Stockwerk barrierefrei an den Volksschul-Trakt angebunden.

So wurde es nun vom Bau- und Vergabeausschuss beschlossen - nach einem entsprechenden Signal des anwesenden Geisenfelder Bürgermeisters. Christian Staudter positionierte sich in der Sitzung auch klar dafür, dass in der Mensa frisch gekocht und kein angeliefertes Essen ausgegeben werden soll. Die höhere Qualität der Frischeküche erhöhe auch die Akzeptanz bei Kindern und Eltern, erklärte er, und andere Kreisräte sahen dies genauso. Trotz der klaren Präferenz im Gremium für eine Frischeküche beauftragte man das Architekturbüro letztlich mit einer ergebnisoffenen Planung, die beide Varianten zulässt - um sich nichts zu verbauen und um alle noch offenen Fragen abklären zu können.

Im Zusammenhang mit der gemeinsamen Mensa war tags zuvor im Geisenfelder Stadtrat aber noch ein weiterer Punkt diskutiert worden: Sollen bei dieser Planung auch gleich weitere Räumlichkeiten für den Kinderhort und für die Ganztagesbetreuung der Mittelschule berücksichtigt werden? Möglich wäre dies ohne Probleme, machten die beiden Planer deutlich. In diesem Fall könnte man das Mensa-Gebäude um eine weitere Etage aufstocken und den Verbindungssteg zweigeschossig ausführen.

Die Stadtratsmehrheit fand die Idee prinzipiell gut, doch letztendlich kam man überein, über diesen Punkt erst später zu entscheiden - zumal diesbezüglich noch kein Zeitdruck bestehe. Erst, so die Anregung von Erich Erl (FW), will man die bestehende Raumsituation an der Grund- und Mittelschule genauer unter die Lupe nehmen. Und natürlich, so Reinhard Bachmaier (USB), würde sich die Raumsituation am Schulzentrum auch durch die Verlegung der Stadtbücherei ins Zentrum deutlich entspannen. Übe diesen Punkt, so forderte er, müsse schnellstmöglich eine Entscheidung fallen.

GZ

Gerhard Kohlhuber