Geld sinnvoller ausgeben

27.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Zum Bericht „Ablehnende Haltung zu Umgehungen“ (HK vom Samstag, 25./26. Oktober 2014):

Die Umgehungsstraßen sind verkehrspolitisch von vorgestern. Sie zerstören viel mehr als sie nutzen – und ich meine das nicht nur ökologisch. Dies sehen, zum Glück, die meisten unserer Stadträtinnen und Stadträte genauso.

Dennoch sollten wir das Geld, das die Stadt zum Bau der Umgehungsstraßen in die Hand genommen hätte, tatsächlich sinnvoll einsetzen. Der Arbeitskreis Verkehr unter der Leitung von Ulla Dietzel hat gute, zukunftsweisende Ideen, den ÖPNV sinnvoll zu ergänzen und damit die Ortsteile besser an die Kernstadt und die Metropolregion anzubinden. Ich schlage vor, die Stadt versucht für diese Vorhaben Gelder in der Höhe der Kosten für die Umgehungen Unterrödel und Meckenhausen zur Verfügung zu stellen.

In Hilpoltstein könnte man das Geld in die Hand nehmen, welches für die Umgehung aufzubringen wäre, und damit einen kreativen Weg gehen, um die 9000 Fahrten am Tag, für die eine Umgehung nichts nutzen würde, zu reduzieren. Den größten Teil der Belastung bilden Fahrten unter 3 Kilometer ich vermute sogar, dass ein großer Teil der Fahrten gar nur etwa 1000 Meter einfach sind.

Lasst uns die tollen Radwege Hilpoltsteins mit Lastenrädern füllen. Bürgerinnen und Bürger, die ihr (Zweit-)Auto durch ein E-Lastenrad ersetzen, bekommen von der Stadt Hilpoltstein einen Teil des Kaufpreises für das E-Lastenrad, sagen wir 500 Euro, erstattet. Hinzu platzieren wir in den Stadtrandsiedlungen und in den Ortsteilen Hofstetten, Heuberg, Solar und Marquardsholz E-Lastenrad-Sharing-Stationen.

So ließen sich viele Einkaufsfahrten, Fahrten in den Kindergarten etc. auch ohne Auto problemlos erledigen. Für das Geld, das die Umgehung Hilpoltstein der Stadt, trotz Förderung, für Bau und Erhalt kosten würde, ließe sich bestimmt noch eine handwerklich begabte Person anstellen, die diese E-Lastenräder wartet.

Das Ganze wird kombiniert mit umfassenden Informationen über all die Vorteile regelmäßiger Bewegung mit dem Fahrrad. Wenn sich damit die Fahrten unter drei bis vier Kilometer innerhalb Hilpoltsteins absenken ließen, wäre den Anwohnern des Altstadtrings mehr geholfen als mit der Umgehungsstraße.

Machen wir aus Hilpoltstein ganz offensiv die „Fahrradstadt Hilpoltstein“ und werden wir dadurch zu einem kommunalen Leuchtturm, für den sich, wenn die Autolobby mal wegsieht, vielleicht auch Fördergelder von Bund und Land aquirieren lassen.

Christoph Leikam,

Blumenstraße 2a,

Hilpoltstein