Geld für Kliniken

19.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:36 Uhr

München (DK) Für seine bevorstehende Generalsanierung kann das Klinikum Ingolstadt knapp 60 Millionen Euro des Freistaats fest einplanen.

In ihrer gestrigen Kabinettssitzung beschloss die Staatsregierung, in den kommenden vier Jahren 365 Millionen Euro zusätzlich für den Krankenhausbau auszugeben. Ingolstadt ist neben dem Klinikum München-Harlaching, das 74 Millionen Euro erhält, der größte Einzelposten. Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) bezeichnete das Ingolstädter Klinikum im Anschluss an die Sitzung als eines der Vorzeige-Krankenhäuser im Freistaat.

Das Geld, das im Jahr 2015 bereitsteht, ist für den ersten Bauabschnitt am Klinikum vorgesehen. Insgesamt rechnet man für die Renovierung, die auf etwa 20 Jahre angelegt ist, mit Kosten von rund 200 Millionen Euro. Das Klinikum ist etwa 30 Jahre alt und wurde noch nie generalsaniert. Mit den Arbeiten werde man bereits 2013 beginnen, sagte der Ingolstädter Bürgermeister Albert Wittmann (CSU). Die Stadt, der das Klinikum zu 75 Prozent gehört, werde sie aus liquiden Mitteln vorfinanzieren. Die ersten Rechnungen fielen Ende 2013 an, sodass die Stadt nur etwa ein Jahr überbrücken müsse.

Neben Ingolstadt werden von dem Geld 20 weitere Krankenhäuser erweitert oder renoviert. Darunter sind das Josefinum Augsburg mit 24 Millionen Euro, das Klinikum Dachau mit 8,5 Millionen Euro und die Kreisklinik Gunzenhausen mit 17,5 Millionen Euro. Söder sagte, beim Klinikbau müsse die Idee des umweltfreundlichen Krankenhauses – des „Green Hospitals“ – umgesetzt werden. Derzeit verbrauchen Krankenhäuser laut Söder zweieinhalb Mal so viel Energie, wie normale Bürogebäude.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Kathrin Sonnenholzner kritisierte die Entscheidung als „Tropfen auf den heißen Stein“. Zudem seien die Prioritäten falsch gesetzt, etwa mit der Investition in Ingolstadt. „Statt bereits jetzt den Stimmkreis von Herrn Seehofer mit knapp 60 Millionen Euro für 2015 überreichlich zu bedenken, hätte man drängende Probleme angehen sollen.“