Funkausstellung der Superlative

27.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:39 Uhr

Berlin (DK) Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin ist in diesem Jahr internationaler und größer als jemals zuvor. Mit 1245 Ausstellern aus 63 Ländern meldeten die Veranstalter gestern in Berlin kurz vor Eröffnung der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik (29. 8. bis 3. 9.) eine Rekordbeteiligung. 2007 waren 1212 Aussteller aus 32 Ländern dabei. Die IFA erwartet in diesem Jahr über 200 000 Gäste, darunter mehr als 100 000 Fachbesucher.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die Messe heute, Donnerstag, im Rahmen einer Gala vor 500 Gästen eröffnen. Zum ersten Mal werden auf der IFA auch Haushaltsgeräte gezeigt. Fast alle großen Markenhersteller – von Siemens, Miele über Bosch bis Electrolux oder Jura – sind dabei und zeigen multifunktionale Kühlschränke, Wäschetrockner, Herde, Kaffeemaschinen, Waschmaschinen oder Dampfgarer für vitaminschonendes Kochen.

Bis zum 3. September stehen aber vor allem die Flachbildfernseher, das hochauflösende Fernsehen HDTV, Digitalkameras, Notebooks, Navigationsgeräte und Audio-Anlagen im Mittelpunkt. Die Unterhaltungselektronikbranche rechnet damit, dass ähnlich wie im Vorjahr Aufträge im Wert von 2,75 Mrd. Euro gezeichnet werden.

Die IFA-Ausstellungsfläche wurde auf 122 000 Quadratmeter vergrößert, es wurden sogar Bedarfshallen errichtet. Zum ersten Mal sind Aussteller aus Thailand, Indonesien, Vietnam, Brasilien, Argentinien und Kolumbien vertreten, wie der Geschäftsführer der Messe Berlin, Christian Göke, sagte.

Die Unterhaltungselektronikbranche sei trotz allgemeiner Kaufzurückhaltung auf der Erfolgsspur, meinte der Vorsitzende des Fachverbandes Consumer Electronics im Zentralverband Elektroindustrie (ZVEI), Hans-Joachim Kamp. Vor allem dank der Flachbild-Fernseher gebe es eine "Wachstumsgarantie": Mehr als 170 Millionen Röhrengeräte sind europaweit noch in den Haushalten. "Das sorgt für einen starken Ersatzmarkt in den kommenden Jahren." Für das laufende Jahr erwarte er für den gesamten Unterhaltungselektronikmarkt gegenüber 2007 in Deutschland ein Wachstum von 3,8 Prozent auf 14,5 Mrd. .

ZVEI-Vorstand Reinhard Zinkann kündigte an, Haushaltselektrogeräte würden im kommenden Jahr wegen der steigenden Rohstoff- und Energiepreise teurer. Er gehe allerdings von "moderaten" Erhöhungen aus. Trotz der momentan in Deutschland angespannten Marktsituation für Haushaltselektrogeräte erwarte er aber für 2009 ein Wachstum von vier Prozent.

Für neue Fernsehgeräte müssen die Verbraucher dagegen immer weniger bezahlen. Die Preise für Fernseher gingen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden von Juli 2007 bis Juli 2008 um 18,8 Prozent zurück. Der Preisrückgang der letzten Jahre setzte sich damit fort. Seit Juli 2005 sanken die Preise für TV-Geräte den Angaben zufolge um 46,2 Prozent.