Pfaffenhofen (PK) Es ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte der Nächstenliebe: Rund 1,6 Millionen Euro hat der Verein Familien in Not seit seiner Gründung vor 23 Jahren ausbezahlt. Bei der jetzt beginnenden Aktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ bittet der DONAUKURIER wieder um Spenden.
Trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs und niedriger Arbeitslosenquoten im Landkreis Pfaffenhofen musste der Verein auch im laufenden Jahr 2013 in mehr als 100 Fällen Menschen in akuten Notlagen unterstützen. Über 60 000 Euro wurden an Zuschüssen und zinslosen Darlehen an Hilfe suchende Personen ausbezahlt.
„Wenn wir heute die Bilder von der Taifunkatastrophe auf den Philippinen sehen, dann ist jedem mitfühlenden Menschen sofort klar, dass hier geholfen werden muss“, sagt der Pfaffenhofener Stadtpfarrer und Vorsitzende des Vereins Familien in Not, Frank Faulhaber. Und die Solidarität mit den Opfern von Naturkatastrophen, Kriegen und Hungersnöten werde von den Landkreisbewohnern immer wieder durch großzügige Spenden bei den kirchlichen Adveniat- und Misereorsammlungen bewiesen oder ganz aktuell auch bei den Hilfsaktionen für die Philippinen. „Aber bei allem Mitgefühl für das Leiden der Menschen in anderen Teilen der Welt dürfen wir auch die Not nicht übersehen, die direkt in unserer Nachbarschaft – meist im Verborgenen – den Alltag vieler Familien bestimmt“, sagt Faulhaber.
Fast täglich werden er und seine Mitstreiter in dem karitativen Verein mit Menschen konfrontiert, die durch Unfälle, schwere Erkrankungen oder andere Schicksalsschläge in Notlagen geraten sind. Darunter sind besonders viele alleinerziehende Mütter, die nach der Trennung von ihrem Partner nicht wissen, wie sie zum Beispiel hohe Nachzahlungen für Strom und Heizung oder die Kosten für den Umzug in eine billigere Wohnung aufbringen sollen. Ganz schnell könnten auch Familien aus bisher geordneten Verhältnissen in eine Schuldenspirale geraten, aus der es kein Entrinnen mehr gibt, so Faulhaber. Den sozialen Absturz dieser Menschen zu verhindern, sehe der Verein als eine vordringliche Aufgabe an. Faulhaber: „Mit unseren Zuschüssen und zinslosen Darlehen helfen wir den Betroffenen zunächst einmal, ihre drängendsten Probleme zu lösen, zum Beispiel wenn wegen einer nicht bezahlten Rechnung der Energieversorger mit einer Stromsperre mitten im Winter droht.“ Im Idealfall könne der Verein dann in Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen wie Schuldnerberatung oder Jugendamt dazu beitragen, die Situation der Familien nachhaltig zu verbessern und zu stabilisieren.
Ermöglicht wird die schnelle und unbürokratische Hilfe des Vereins in erster Linie durch die Leser des DONAUKURIER, die den Hilfsfonds jedes Jahr mit den Einnahmen aus der Spendenaktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ neu auffüllen. „Ich bin zuversichtlich, dass sich auch wieder viele Vereine, Firmen, Behörden und private Spender für die gute Sache engagieren und ihre Herzen und Geldbörsen für Familien in Not öffnen werden“, sagt Frank Faulhaber.
Mit gutem Beispiel voran gehen an diesem Samstag Stadtkapelle und Liedertafel Pfaffenhofen, die um 19.30 Uhr wieder zu ihrem traditionellen Benefizkonzert in die Aula des Schyren-Gymnasiums einladen. Mit Blasmusik im ersten Teil des Programms und einem bayerischen Hoagartn nach der Pause wollen sie die Werbetrommel für die DK-Aktion rühren. Unterstützt werden Stadtkapelle und Liedertafel heuer von den Laushamer Musikanten und den Zsamgwürfeltn vom Rohrbacher Musikantenstammtisch. Der Erlös aus dem Eintritt und dem Getränkeverkauf kommt dem Verein Familien in Not zugute. Karten gibt es zum Preis von neun Euro (ermäßigt vier Euro) beim Schuhaus Walter und in Weinzierls Weinkistl sowie an der Abendkasse im Schyren-Gymnasium.
Ebenfalls an diesem Samstag um 19 Uhr lädt der Ilmmünsterer Gospelchor Voices of Joy zu einem Benefizkonzert zugunsten der DK-Aktion in die Pfarrkirche St. Anna in Steinkirchen ein. Am ersten Adventssonntag um 19 Uhr gastieren die 30 Sänger dann in der Pfaffenhofener Spitalkirche. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die „Vorweihnacht der guten Herzen“ wird gebeten.
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