Ingolstadt
Fünf Tage tot im Treppenhaus

Klinikums-Geschäftsführung nimmt Stellung zum Fall des aufgefundenen Vermissten

23.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:54 Uhr

−Foto: Screenshot

Ingolstadt - Fünf Tage lag ein vermisst gemeldeter Mann tot auf einer kaum genutzten Fluchttreppe des Ingolstädter Klinikums, bis er am vergangenen Donnerstag, 16. Juli, bei der Suche nach einem anderen abgängigen Patienten von einem Angestellten des Klinikums gefunden wurde.

Die Geschäftsführung hatte am Mittwoch, als die Ingolstädter Polizei den Fall in ihrem Pressebericht - fast eine Woche, nachdem der Mann aufgefunden worden war - öffentlich machte, unserer Zeitung für Donnerstag eine Stellungnahme angekündigt. Aufgrund der Aufsichtsratssitzung und Krankenhauszweckverbandssitzung war die Geschäftsführung am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme erreichbar gewesen.

In der Mitteilung bestätigt der medizinische Geschäftsführer Andreas Tiete im Wesentlichen die Darstellung der Polizei. Der Leichnam des Mannes, der seit 11. Juli als vermisst gemeldet war, habe sich "in einem kaum frequentierten Treppenhaus befunden, das zu einer zu diesem Zeitpunkt nicht betriebenen Station führt". Nach dem 65-Jährigen, der nach DK-Informationen Patient des Klinikums gewesen war, sei am Tag des Auffindens vonseiten des Krankenhauses nicht gesucht worden. Die Polizei, die das Gebäude Tage zuvor abgesucht hatte, hatte an anderer Stelle gesucht. Die Kripo Ingolstadt habe den Leichnam zur Identifizierung und Feststellung der Todesursache in das Institut für Rechtsmedizin nach Erlangen gebracht. Nach dem Ergebnis der Untersuchungen handele es sich um den vermissten 65-jährigen Ingolstädter, bestätigt auch Tiete. Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod des Mannes gebe es nicht. Dass es sich bei dem Toten um einen Patienten handele, wollte Tiete aus Gründen der Schweigepflicht nicht bestätigen.

rl