Schrobenhausen
Fünf Menschen starben auf der Straße

Unfallstatistik der Polizei belegt: Es wird oft zu schnell und betrunken Auto gefahren

25.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:27 Uhr

Überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer waren Ursachen eines Unfalls im Oktober zwischen Waidhofen und Mühlried, bei dem drei Menschen starben (Foto links). An eine 20-Jährige, die ihr Leben im Januar bei Sandizell lassen musste, erinnert noch heute ein kleines Holzkreuz (rechtes Foto). Bei dem Unfall machte die Polizei überhöhte Geschwindigkeit als Ursache aus - Fotos: Reiß/Spindler

Schrobenhausen (myr) Knapp 14 Prozent mehr Unfälle als im Vorjahr mussten Schrobenhausens Polizisten 2012 bearbeiten. Die Steigerung ist vor allem auf mehr Wildunfälle zurückzuführen. Die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr blieb gleich.

Insgesamt 936 Unfälle hatten die Polizisten im vergangenen Jahr zu bearbeiten. Ein Jahr zuvor waren es noch 822 Unfälle. Der Grund für die deutliche Zunahme sind 598 (im Vorjahr 499) Kleinunfälle. Dazu zählen auch Wildunfälle, die als Ursache für die Unfallentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Schrobenhausen anzusehen sind.

Der Polizei wurden im vergangenen Jahr 416 (315) Unfälle mit Wildtieren gemeldet. Spitzenreiter waren die 299 (225) Zusammenstöße mit Rehen. Mit 14 (21) Unfällen waren die Konfrontationen mit Schwarzwild leicht zurückgegangen.

Ein geringer Anstieg war bei den Unfällen mit Verletzten zu verzeichnen. Bei 138 (134) Unfällen mussten 185 (175) Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Bei fünf (fünf) Unfallopfern kam trotz des raschen Einsatzes der Rettungskräfte jede Hilfe zu spät. Besonders dramatisch verlief der Unfall an einem Samstagabend Ende Oktober auf der B 300 zwischen Waidhofen und Schrobenhausen. Zwei Autos waren frontal zusammengestoßen. Wegen der enormen Wucht der Kollision wurden die drei Fahrzeuginsassen in den Autos eingeklemmt und so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starben. Als Ursache für den schweren Unfall wurden Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit festgestellt.

Zwischen Autenzell und Weilach verunglückte im September ein 30-jähriger Schrobenhausener tödlich. Er war auf der Kreisstraße nach Weilach unterwegs und kam kurz hinter Autenzell nach links von der Straße ab. Das Auto stellte sich auf und krachte mit dem Dach gegen einen Baum. Der Schrobenhausener war vermutlich sofort tot.

Nicht angepasste Geschwindigkeit auf schneebedeckter Fahrbahn war die Ursache für einen dramatischen Unfall im Januar 2012. Eine Autofahrerin kam auf der Fahrt von Schrobenhausen nach Sandizell ins Rutschen, geriet auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal gegen einen entgegenkommenden VW Polo. Dessen 20-jährige Lenkerin wurde so schwer verletzt, dass sie einige Tage später in der Klinik starb.

Alkohol und zu hohe Geschwindigkeit rangieren bei den Hauptunfallursachen nicht an vorderster Stelle, belegen aber Spitzenplätze, wenn es um die Folgen der Unfälle geht. Im vergangenen Jahr wurde bei elf (18) Unfällen Alkohol als Ursache ausgemacht. Dabei wurden drei (zwei) Personen getötet und vier (fünf) schwer verletzt.

Bei Verkehrskontrollen veranlasste die Polizei bei 56 (48) Fahrern wegen Trunkenheit Alkoholtests und die Entnahme von Blutproben. In vielen Fällen wurde der Führerschein sofort sichergestellt. Bei 18 (14) Verkehrsteilnehmern kam es erst gar nicht zur Trunkenheitsfahrt. Ihnen wurden noch vor Antritt der Fahrt von den Polizisten die Fahrzeugschlüssel abgenommen.

Schlimme Folgen haben auch Unfälle, die wegen überhöhter Geschwindigkeit passieren. Trotz verstärkter Überwachung mussten im vergangenen Jahr bei 63 (59) Geschwindigkeitsunfällen fünf (drei) Personen ihr Leben lassen. Bei allen tödlichen Unfällen, die von der Polizei bearbeitet wurden, war auch nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit mit eine Ursache. Bei 39 (29) Beteiligten der Geschwindigkeitsunfälle wurde wegen der Verletzungen eine ärztliche Behandlung nötig.

Erfreulich für die Polizei ist die Entwicklung der sogenannten Disco-Unfälle. Wie schon im Jahr zuvor wurde auch 2012 kein einziger solcher Unfall von der Schrobenhausener Polizei registriert.

Eine leichte Abnahme in der Statistik ist bei den Unfallfluchten zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr wurden 137 (142) Fälle bekannt, bei denen der Verursacher zunächst einmal flüchtete, in 49 (52) Fällen wurde er aber nachträglich ermittelt. Häufig seien es sogenannte Parkrempler auf den Parkplätzen der Einkaufsmärkte, die vom Verursacher wohl bemerkt, dann aber, zum Ärger der Geschädigten, einfach ignoriert werden.