Gaimersheim
Fünf fromme Wünsche

Dekan Schwarz weihte erweitertes Gemeindehaus

05.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:44 Uhr

Dekan Thomas Schwarz weiht das Gemeindehaus. Er übergab symbolisch eine Kerze, Brot und Wein, Salz, eine Bibel und Blumen. Links hinten ist die Zeitkapsel mit den Grundsteinlegungsurkunden des ersten Kirchenbaus 1957 in die Mauer eingelassen - Foto: Maier

Gaimersheim (DK) Das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Gaimersheim wurde am Sonntag nach Umbau und Erweiterung eingeweiht. Damit stehen den 3300 Mitgliedern und dem Pfarrer deutlich größere und besser ausgestattete Amts- und Gemeinderäume zur Verfügung.

Auch die Nebenräume entlang der Martin-Luther-Straße wurden vergrößert. Schon beim vorangegangenen Gottesdienst sprach Pfarrer Christian Weitnauer von einem besonderen Festtag – es wurden nicht nur die neu gewählten Kirchenvorstände in ihr Amt eingeführt, sondern auch die neuen Räume durch Dekan Thomas Schwarz geweiht.

Kirchenvertrauensmann Günther Bernhardt begrüßte zu diesem offiziellen Akt, der vom Bläserquartett der Kantorei umrahmt wurde, eine lange Reihe von Ehrengästen. Er ging auch kurz auf den Werdegang des Bauvorhabens ein. Die evangelische Kirche auf dem Kraiberg wurde im Herbst 1957 für knapp 300 Mitglieder nach nur wenigen Monaten Bauzeit eingeweiht. 1999 errichtete die evangelische Pfarrei eine neue Kirche neben dem bestehenden Kirchturm, der in diesem Zuge auch um einige Meter erhöht wurde. Die bestehende Kirche wurde zum Gemeindehaus mit Saal, Büro, Küche und Clubraum. Nach ersten Beschlüssen im November 2008 und Spatenstich am 1. April dieses Jahres erfolgte die Bauabnahme des neuen Erweiterungsbaus am 26. November 2012. Waren es 1957 beim ersten Bau der Kirche rund 500 Mitglieder der evangelischen Pfarrei, so ist diese Zahl heute auf rund 3300 angewachsen. Besonders erfreulich, so Bernhardt, sei auch der Fund der Zeitkapsel, die beim Bau der Kirche 1957 in der früheren Sakristei eingemauert wurde, gewesen. Bei allen bisherigen Baumaßnahmen an der Kirche seien diese Grundsteinurkunden trotz Einsatzes von Wärmebildkameras nicht gefunden worden.

Dekan Thomas Schwarz freute sich über den Erweiterungsbau mit dem doch beträchtlich vergrößerten Gemeindehaus. Er dankte allen, die durch Hartnäckigkeit zu diesem Bau verholfen haben. Möglich geworden sei dies jedoch nur durch die Gelder der Landeskirche und Gesamtkirchenverwaltung Ingolstadt, der Marktgemeinde Gaimersheim und der vielen Spenderinnen und Spender.

Schwarz hatte fünf Wünsche für das neue Gemeindehaus und übergab hierzu symbolisch eine Kerze für Licht im Dunklen und Orientierung, dann Brot und Wein, damit Essen und Trinken nie ausgehe. Als drittes überbrachte er Salz für die richtige Würze, zudem eine Bibel, damit der Glaube seinen rechten Platz behalte und als letztes einen Blumenstrauß, damit das Leben im Haus erblühe. Anschließend wurde nach einem Gebet und einem gemeinsamen Lied der Neubau gesegnet.

Bürgermeisterin Andrea Mickel, der Schwarz den Blumenstrauß symbolisch überreichte, erinnerte daran, dass Bernhardt mit diesem Erweiterungsbau an die Grenzen, das heißt, die Grundstücksgrenzen der Kirche gestoßen sei. Kirchen benötigen Raum, für Senioren, Kinder und Frauengruppen. Mit diesem Erweiterungsbau, der zeitgemäß eingerichtet wurde, sei man für die Zukunft gut gerüstet, so Mickel.

Architekt Hans-Peter Grad zeigte anschließend Einzelheiten des An- und Umbaus auf und ging auch auf die Dachkonstruktion ein, die den neuen Saal mit luftiger Höhe ohne zusätzliche Stützen als Ergänzung der bestehenden Gebäude entstehen ließ. Er ließ auch den Einsatz Bernhardts nicht unerwähnt, der seiner Meinung nach Tag und Nacht auf der Baustelle zugegen war.

Am Schluss des Festaktes dankte Pfarrer Weitnauer allen am Bau beteiligten, Dekan Schwarz und der Landeskirche, aber auch der Marktgemeinde für die finanzielle Unterstützung sowie allen ehrenamtlichen Helfern und Spendern. Besonders würdigte er den Einsatz seines Vertrauensmanns Bernhardt, den er als Anerkennung seiner Leistungen zum Ehrenmitglied der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde ernannte und ihm eine entsprechende Urkunde übergab.