Freier Blick auf die Burgfassade

08.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:54 Uhr

Hinter dem neu gedeckten, strahlend weißen Juradach lugt der markante Turm der Pfarrkirche St. Peter und Paul hervor.

Dollnstein (EK) Der Stillstand an der Dollnsteiner Burg ist beendet: Gestern rückten Arbeiter an, um das Gerüst abzubauen. Nun kann es mit dem Innenausbau weitergehen.

Das Dach stellte eines der großen Herausforderungen bei der Sanierung dar. Das Gebälk war morsch, mächtige Balken vom Gewicht des Legschiefers gesplittert. Teilweise war die Konstruktion eingesunken und marode Stellen nur notdürftig geflickt. Wasser drang ständig ein und vergrößerte die Schäden. Daher wurde bereits vor zwei Jahren zunächst ein Notdach über den westlichen Teil der Burg aufgestellt.

In der Zwischenzeit haben Zimmerleute und Dachdecker ganze Arbeit geleistet. Fast 100 Tonnen Stein wurden für das etwa 500 Quadratmeter große Dach benötigt. Hell schimmern nun die Jurakalkplatten über die Altmühl, gekrönt vom roten First, der aus Ziegel besteht. "Diese Technik ist heute üblich", erklärt Architektin Lisa Feulner vom Büro Feulner & Häfner. Ursprünglich sei überlappend gedeckt worden. "Aber das ist eine unsichere Sache". Im Dach befinden sich drei Durchlässe für die Abluft. Auf dem First gibt es zudem eine Anschlussmöglichkeit für eine Webcam, ein Wunsch des Fremdenverkehrsvereins.

Auch die Putzarbeiten sind nun endgültig abgeschlossen. An der Traufe waren einige geringfügige Nachbesserungen nötig, die aber rasch abgearbeitet waren.

Nun lag es am Abbau des Notdachs, für das sich ein Unternehmer interessiert hatte. Die Firma bekam die Binder umsonst, musste aber im Gegenzug das Dach kostenlos abbauen. Das hat sich eine Weile hingezogen, doch seit vergangener Woche ist das Notdach Geschichte. Bis Mitte der Woche soll sich die Burg insgesamt gerüstfrei präsentieren. Dann können auch die verschiedenen Bauphasen, die über die Putzstruktur ablesbar sind, von den Passanten nachvollzogen werden.

Außerdem können Architekten und Handwerker nun zügig den weiteren Innenausbau in Angriff nehmen. Solange das Gerüst stand, war es unmöglich, den Kanalanschluss zum Nixenweg herzustellen. Vordringlich ist der Ausbau der vorderen zwei Räume, in denen das Fremdenverkehrsbüro einziehen wird, und in denen die sanitären Anlagen eingebaut werden.

Bislang besteht der Boden noch aus grobem Schotter. Alsbald wollen die Handwerker die Wärmedämmung einbringen und darüber einen gehärteten und eingefärbten Estrich legen. "Er wird sich farblich an den Bestand anpassen", erläuterte Lisa Feulner. Weitere Themen sind die Theken fürs Fremdenverkehrsbüro sowie die Holzfenster mit der Großverglasung, die das Mauerwerk zum Innenhof abschließen sollen. Viel Arbeit also noch, bis die Burgsanierung zu einem guten Abschluss kommen wird.