Freie Fahrt auf dem Kanal

Sanierte Schleusenanlage in Dietfurt ist wieder mit Wasser gefüllt - Öffnung für Schiffe seit Freitagmittag

30.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:18 Uhr
Die Wassermassen sind zurück: Nachdem die Dietfurter Schleuse zu Sanierungszwecken vollständig trockengelegt worden war, flossen am Donnerstag rund 40 Millionen Liter Wasser zurück in die Schleusenkammer. −Foto: Schimmer

Dietfurt - Schiffe haben wieder freie Fahrt: Nach rund drei Wochen sind die Wartungsarbeiten an den Schleusenanlagen des Main-Donau-Kanals zu einem Abschluss gekommen. Auch das neue Obertor in Dietfurt hält dicht. Am Freitagmittag gegen 12 Uhr wurden die sanierten Schleusen dann wieder in Betrieb genommen. Einzelne Schiffe warteten bereits.

Die Arbeiten an der Schleusenanlage in Dietfurt befanden sich am Donnerstag bereits in der Endphase. "Wir machen noch eine Probeschleusung, danach geht die Anlage in die Fremdsteuerung über und könnte theoretisch wieder befahren werden. Aber die Schifffahrtssperre gilt noch bis 12 Uhr am Freitag", erklärt Hergen Richter, Wasserbaumeister beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Donau MDK, das die Bundeswasserstraßen Main-Donau-Kanal und Donau zwischen Bamberg und Jochenstein auf einer Gesamtlänge von 372 Kilometer unterhält. Bereits am frühen Morgen sei die Kammer der Schleuse, die im Rahmen der Unterhaltungsarbeiten komplett trockengelegt worden war, wieder mit Wasser gefüllt worden. Laut Kai Bramhoff, Leiter des Außenbezirks Riedenburg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Donau, immerhin rund 41Millionen Liter, die über vier Stunden hinweg in die Kammer strömten. Zudem seien die Sparbecken ausgespiegelt, also mit ihrem normalen Wasserstand befüllt worden.

Seit dem 10. April erledigte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Inspektions- und Wartungsarbeiten an der Dietfurter Schleusenanlage, die 1985 fertiggestellt und 1992 in Betrieb genommen worden war. Das alte Obertor hatte nach fast 30 Jahren ausgedient und wurde durch ein rund 40 Tonnen schweres, neues Tor ersetzt. Kosten laut Bramhoff: rund 1, 2 Millionen Euro. Insgesamt hätten die Tätigkeiten in Dietfurt etwa 1,5 Millionen Euro gekostet. Zudem wurden Anbauteile entschichtet und mit einem Korrosionsschutz bestrichen, von dem keine Gefährdung für den Menschen ausgeht, wie der für die Gesamtsteuerung verantwortliche Fachbereichsleiter beim WSA Donau MDK, Marko Ruszczynski, ergänzt.

Dabei sind die Sanierungsarbeiten in Dietfurt laut Wasserbaumeister Richter völlig planmäßig verlaufen. "Das Obertor hält dicht und wird jetzt 20 bis 30 Jahre in Betrieb sein", sagt er. Anders sah das am Donnerstag noch in Berching aus. Dort war das neu eingebaute Obertor undicht und verlor zu viel Wasser, wie Bramhoff mitteilte. Auswirkungen auf das Ende der Schifffahrtssperre hatte dieses Problem allerdings keine. Pünktlich zur Mittagszeit öffneten die Schleusen am Freitag wieder ihre Tore, der Verkehr auf der transeuropäischen Wasserstraßenverbindung nahm zügig Fahrt auf: "Im Unterwasser in Riedenburg lagen zwei Schubverbände, und auch in Kelheim lagen schon zwei schiffe, die auf die Öffnung warteten", sagt Richter.

In den nächsten Monaten werden nun wohl etwa 4500 Schiffe in der Dietfurter Schleuse angehoben oder abgesenkt werden, ehe im Frühjahr des nächsten Jahres aller Voraussicht nach die nächste Zwangspause für den Schiffsverkehr geplant ist. Dann sollen in Dietfurt und Berching nämlich jeweils die Untertore gewechselt werden.

DK

Benedikt Schimmer