Ottobeuren (DK) Humpelnd und von zwei Mitspielerinnen gestützt verließ Handballerin Lisa Günther (Foto) am Samstag das Feld. Ein symbolträchtiges Bild nach dem 21:34 ihrer HG Ingolstadt beim TSV Ottobeuren, dem ungeschlagenen Spitzenreiter der Landesliga Süd.
Doch trotz Schmerzen konnte die sympathische 24-Jährige bald wieder lachen und sprach über das verpatzte Spitzenspiel sowie die Aussichten für die Rückrunde.
Haben Sie erwartet, dass Ottobeuren so stark ist?
Lisa Günther: Ja, das haben wir. Immerhin hat Ottobeuren den Tabellenzweiten Günzburg auch deutlich besiegt. Man merkt, dass diese Mannschaft letzte Saison aus der Bayernliga gekommen ist und ein starkes, eingespieltes Team ist.
Ihre Mannschaft hat auffällig viele Fehlpässe produziert. Lag das daran, weil der Ball wie bei den Profis mit Harz behandelt wurde?
Günther: Bestimmt war das auch ein Faktor. In unserer Halle darf kein Harz benutzt werden, weshalb wir auch nicht damit trainieren können. Bei Auswärtsspielen haben wir deshalb ab und zu einen kleinen Nachteil, weil wir uns erst daran gewöhnen müssen. In der Rückrunde kommt uns das aber zugute.
Inwiefern?
Günther: Gegen alle Aufstiegsanwärter haben wir Heimspiele. Deshalb müssen sich dann die Gegner auf das Spielen ohne Harz einstellen. Wenn wir uns clever anstellen, können wir in der Rückrunde jeden schlagen.
Sie haben sich kurz vor der Halbzeitpause am Knie verletzt. Wie schlimm ist es?
Günther: Es ist wohl eine Bänderverletzung im Knie. Gegen Augsburg werde ich wohl ausfallen.
Ihre Mannschaft steht vor dem letzten Spiel in der Hinrunde auf dem dritten Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonverlauf?
Günther: Ich bin sehr zufrieden. Einzig das 26:26 gegen den TSV Schleißheim hätte so nicht sein müssen. Dieser verlorene Punkt tut noch immer weh.
Dennoch hat sich die HG eine gute Ausgangsposition für den Kampf um den Aufstieg in die Bayernliga erarbeitet. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Günther: Der erste Platz wird wohl an Ottobeuren gehen. Da müsste schon viel passieren, dass sie sich den Meistertitel noch nehmen lassen. Wir fokussieren uns auf Platz zwei, womit wir in die Relegation kommen würden. Unser größter Konkurrent ist der VfL Günzburg.
Das Gespräch führte
Markus Sterner.
