Pfaffenhofen
Flötentöne fürs Publikum

Beeindruckendes Konzert in St. Johannes Baptist

25.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:27 Uhr

Kammermusik mit Hörgenuss lieferten Flötistin Martina Zaindl (von links), Rita Brunner an der Violine, Irmi Sauer an der Bratsche und Cellist Frank-Ulrich Narr - Foto: Steininger

Pfaffenhofen (PK) Auch in kleiner Besetzung ganz groß haben sich Max Hanft an der Orgel und die Damen und Herren des Kammerorchester St. Johannes präsentiert. Sie bescherten dem sonntäglichen Publikum ein weiteres Kleinod aus der MEMO-Konzertreihe.

So sprach denn auch Max Penger von einem „kleineren, aber nicht minder inhaltsstarkem Programm“. Felix Mendelssohn Bartholdy sei stark von Bach beeinflusst gewesen. Das zeige sich in der Ordnung Bach’scher Kompositionen, die auch bei Mendelssohn zu finden sei. Das war insbesondere hörbar im „Ostinato c-moll W7“, einem Werk mit sich stetig wiederholenden musikalischen Figuren, das der ganzen Ausdruckskraft einer Kirchenorgel Rechnung trägt.

Dem vorangestellt aber war Mendellsohns „Präludium c-moll W 28“ mit einem verhaltenen Beginn, dessen Orgel-Flötentöne schon auf Mozarts Flötenquartette hinzuweisen schienen. Max Hanft zeigte sich wieder einmal als Solist, der virtuos Register, Tastatur und Pedale bediente, bis zum Ende des Präludiums mit seinem harmonischen Wohlklang in C-Dur.

Einen klanglichen Gegensatz dazu bildete Mozarts „Quartett Nr. 3 in C, KV285b“, eines von seinen vier Flötenquartetten, die zu den bekanntesten dieser Musikgattung zählen. Dabei war Mozart keineswegs ein Freund der Flöte. Er schrieb im Jahr 1778 an seinen Vater: „Dann bin ich auch, wie Sie wissen, gleich stuff (= widerwillig), wenn ich immer für ein Instrument, das ich nicht leiden kann, schreiben soll.“ Sein Vater hatte ihn nämlich ermahnt, die Auftragskompositionen eines Flötenliebhabers endlich abzuliefern. Hier beweist sich wieder einmal die Genialität Mozarts, der trotz Abneigung gegen das Musikinstrument „Flöte“ wunderbare Kompositionen lieferte, die bis heute einen festen Platz im Repertoire der Flötisten haben. Und seit der sonntäglichen Feierstunde auch bei den Zuhörern, denn das Quartett mit Martina Zaindl an der Querflöte, Rita Brunner an der Violine, Irmi Sauer an der Bratsche und Frank-Ulrich Narr am Cello musizierte, dass es eine Freude war, zuzuhören. Das lag an der beschwingten Musik Mozarts einerseits und an der Spielfreude des Quartetts andererseits. Da wechselten beschwingte, heitere Passagen mit melodiösen, harmonischen Abschnitten, da hörte man Triolen, Pizzicati-Sequenzen und auch tirilierende Töne der Querflöte, die stellenweise an Vogelgezwitscher erinnerten. Das war Kammermusik mit Hörgenuss. Das Quartett harmonierte bestens, vom Cello über Violine und Bratsche bis insbesondere hin zur Querflöte, virtuos und meisterlich gespielt von Martina Zaindl.

Dass das alles einheimische Talente seien, mache „das Ganze nur noch wertvoller“, freute sich Max Penger. Den Abschluss des Sonntagskonzerts bildete Mendelssohns „Präludium und Fuge in c-moll op. 37,1“, die der Komponist als eine von drei Präludien und Fugen im Jahr 1837 veröffentlichte. Diese drei Werke wurden zu einem großen Erfolg und gehörten bald zum Kanon der Orgelliteratur. Die mächtigen Klänge zu Beginn des Präludiums bildeten einen ziemlichen Gegensatz zu den zarten Klangbildern des Flötenquartetts, aber auch ein klangvolles Finale zum Abschluss der Klassik-Matinee, die mit der Fuge endete. Die baut, typisch für eine Fuge, sich ab der ersten Stimme kontinuierlich auf, bis hin zu markanten Akkorden. Markant war auch die Interpretation von Max Hanft, wie gewohnt virtuos und klanggewaltig. So verließen viele Konzertbesucher St. Johannes Baptist in dem Bewusstsein, wieder einmal einen schönen Vormittag erlebt zu haben, den man wiederholen kann: am nächsten Sonntag um 11.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche.