Heidenheim
FCI raus aus dem Abstiegskampf

2:1-Sieg in Heidenheim

31.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:37 Uhr
Heidenheims Mathias Wittek (r.) kann Robert Leipertz von Ingolstadt nicht am Schuss zum 0:2 hindern. −Foto: Stefan Puchner (dpa)

Heidenheim (DK) Der FC Ingolstadt hat sich mit einem verdienten 2:1 (0:0)-Sieg beim 1. FC Heidenheim aus dem Abstiegskampf der 2. Bundesliga verabschiedet und darf mit nunmehr 40 Punkten sogar wieder auf die vorderen Plätze blicken.

Almog Cohen (62. Minute) und der ehemalige Heidenheimer, Robert Leipertz (67.) brachten die Schanzer mit einem Doppelschlag vor 11300 Zuschauern auf die Siegesstraße. Der Gegentreffer durch Maximilian Thiel (80.) war nur noch Ergebniskosmetik.
 
Während FCI-Trainer Stefan Leitl das gegen Dresden mit 4:2 siegreiche Team unverändert ließ, rotierte sein Kollege Frank Schmidt kräftig durch. Der 44-jährige Trainer-Dino der Zweiten Liga brachte vier neue Kräfte, drei davon in der Viererabwehrkette. Unter ihnen der ehemalige Schanzer Innenverteidiger Mathias Wittek. Einzig verbliebener Akteur im Defensivverbund war überraschenderweise der erst 17-jährige Kevin Sessa, womit Schmidt seinen routinierten Rechtsverteidiger Robert Strauß abwatschte, der - obwohl fit – gar nicht erst im Kader war.
 
Verunsichert hat dies die Defensive der Gastgeber jedoch nicht, wobei es für beide Mannschaften allerdings nicht allzu schwer war, geschickt zu verteidigen. Beide Seiten scheuten das Risiko, ließen sich Zeit im Spielaufbau, und wenn es mal in die Tiefe ging, kamen die Pässe meist nicht präzise genug, sodass die Abwehrkräfte meist problemlos klären konnten.
 
Der verheißungsvolle Auftakt war deshalb trügerisch. Bis auf die ersten Aktionen gleich nach Anpfiff tat sich in der Offensive nämlich nicht viel. Tobias Schröck tauchte nach einem Freistoß von Sonny Kittel und Moritz Hartmanns Vorlage zwar vor dem Heidenheimer Keeper auftauchte, scheiterte aber (2. Minute). Auf der Gegenseite flog ein Kopfball von John Verhoek nach einem Schnatterer-Freistoß knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Und schließlich brachte Hartmann nach einem gelungenen Spielzug über Robert Leipertz und Thomas Pledl den Ball nicht aufs Tor (5.). 
 
Danach war Ballkontrolle das oberste Gebot. Zudem stand Heidenheim im 4-3-3-System um den herausragenden Mittelfeldabräumer Sebastian Griesbeck sicher. Deshalb kam auch Sonny Kittel, der anfänglich im 4-2-3-1-System wieder im zentralen Mittelfeld spielte nicht zur Geltung. Leitl stellte deshalb nach einer halben Stunde um und beorderte seinen Topscorer auf den linken Flügel, während Robert Leipertz neben Hartmann ins Sturmzentrum rückte.
 
Die Maßnahme bescherte zwar Almog Cohen im Mittelfeld mehr Freiraum, doch wusste dieser damit nichts anzufangen. Weiterhin blieben die Angriffsaktionen zu fehlerhaft, wobei die Schanzer die klar besseren Ansätze zeigten. Chancen waren aber Mangelware. Lediglich Kapitän Marvin Matip hatte nach einem Kittel-Eckstoß bei einem Kopfball noch eine Halbchance, verfehlte aber das Ziel (20.). Gleiches traf auf der anderen Seite zu, als Kolja Pusch einen Nachschuss nach einem Schnatterer-Freistoß links neben den Pfosten setzte (24.).
 
Nach der Pause wurde es wiederum nach einer Standardsituation gefährlich. Bei den Gastgebern, die bereits 21-mal nach ruhenden Bällen erfolgreich waren, schlug Pusch einen Freistoß auf Wittek, der nur knapp über die Latte köpfte (52.). Aus dem Spiel heraus ging nur bei den Ingolstädtern was – wenigstens bis zum Strafraum. Aber dann haperte es im Abschluss. So hätte ein schöner Spielzug über Hartmann und Kittel die Führung bringen müssen, als Letzterer querlegte, aber der völlig freistehende Pledl aus elf Metern über den Querbalken schoss (60.) - eine Riesenchance!
 
Dafür machte es Cohen kurz darauf besser. Pledl flankte, und der kleine Israeli köpfte zum verdienten 1:0 für die Schanzer ein (62.).
Nun dominierten die Ingolstädter eindeutig das Geschehen und Schröck hätte fast zum 2:0 eingeköpft, doch Torwart Kevin Müller stand im Weg (63.). Wenig später war es aber so weit: Kittel verlängerte einen weiten Abschlag von Örjan Nyland in den Lauf von Robert Leipertz, und der Ex-Heidenheimer schob den Ball am machtlosen Müller vorbei ins Netz (67.). Danach blieb Kittel nach einem starken Solo beim Abschluss am vierten Heidenheimer Gegenspieler, Timo Beermann, hängen (71.) - die Aktion hätte das 3:0 verdient gehabt. 
 
Stattdessen wurde es in den Schlussminuten noch einmal spannend, als die Gastgeber aus dem Nichts zum Anschlusstreffer kamen. Tobias Levels brachte im Fünfmeterraum den Ball nicht weg, Verhoek legte zurück, und der aufgerückte Maximilian Thiel schoss zum 1:2 ein (80.). Heidenheim drückte anschließend zwar, aber eine gute Chance zum Ausgleich bekamen die nun noch tiefer im Abstiegskampf steckenden Baden-Württemberger nicht mehr.