Neustadt (DK) 480000 Euro fließen im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms in die Neugestaltung von Neustadts Ortskern.
Der Betrag ist speziell für die Bahnhofstraße vorgesehen. Während der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) fest mit dieser ersten Rate im Rahmen des erwähnten Programms rechnet, wartet Bürgermeister Thomas Reimer noch ab: "Es existiert lediglich eine Zusage für diesen Förderbetrag. "
Oßner ist überzeugt: "Bund und Freistaat stehen zu ihrer Verantwortung, die Kommunen beim Erhalt historischer Bausubstanz zu unterstützen. " Schließlich sei städtebaulicher Denkmalschutz "der optimale Weg, Neues zu gestalten und gleichzeitig die Identität des Ortes zu bewahren".
In der Bahnhofstraße ist ein neuer Belag vorgesehen, außerdem sind mehr Bäume und Grünbereiche angedacht. Sie bilden künftig optisch die Fortsetzung der bereits sanierten Herzog-Ludwig-Straße.
Die Maßnahme ist eine von fünf Vorhaben in Niederbayern, die heuer mit insgesamt rund 3,5 Millionen Euro gefördert werden. Im gesamten Freistaat stehen heuer rund 24 Millionen Euro für 69 Städte und Gemeinden zur Verfügung, um historische Ortszentren zu stärken.
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen in Neustadt wurden bereits Stadt- und Kirchplatz, Regensburger und Herzog-Ludwig-Straße sowie und Teile des Stadtwalls neu gestaltet. Gut zehn Millionen Euro soll die gesamte Erneuerung des historischen Zentrums kosten, die in mehreren Bauabschnitten erfolgt.
Beim Fassadenförderprogramm haben die Privatleute von Anfang an gut mitgezogen. Vor allem aber , nachdem die Stadt mit dem "Blauen Haus" - dem Sitz der Volkshochschule und Tourist-Info - mit gutem Beispiel vorangegangen ist.
Abgeschlossen ist auch die Fortsetzung der Beleuchtung auf dem Stadtwall im Bereich der neuen Stadtmauer bis zur Bahnhofstraße, sowie der Wiederaufbau des Walls an der Herrenstraße mit 40 neuen Parkplätzen. An der Regensburger Straße wurde der Geh- und Radweg Richtung Heiligenstadt fortgesetzt und auf dem Grünstreifen wurden Bäume gepflanzt.
Damit die Stadt nicht nur ihren ursprünglichen Charakter wiedererhält, sondern auch lebendig bleibt, versucht man auch, die Laden-Leerstände in einzelnen Häusern zu reduzieren. "Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen", weiß Thomas Reimer, schließlich leide nicht nur in Neustadt der Einzelhandel unter Kundenschwund. Supermärkte auf der grünen Wiese und das Internet haben vielen Einzelhändlern inzwischen den Garaus gemacht- der Hauptgrund, weswegen sich nur schwer Leute finden, "die den Sprung in ein neues Geschäft wagen". Zudem lassen viele Hausbesitzer ihre Immobilie im Ladenbereich leer stehen, statt sie günstiger zu vermieten.
Bereits 2002 wurde die Sanierung von Neustadts Innenstadt in Angriff genommen. Als erstes war der Krebsturm an der Reihe, einer der drei noch erhaltenen Stadttürme, Es folgte der Abriss der Hopfenhalle am Stadtplatz. Für die Lücke, die das Gebäude hinterlassen hat, wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Renoviert sind längst auch St. Anna-Kapelle, St. Laurentius-Kirche, Pfarrhof und Rentamt, das von privater Seite saniert wurde. Außerdem ist auch das Beleuchtungskonzepts auf dem Stadtwall im Bereich des Volksfestplatzes und der alten Stadtmauer umgesetzt worden.
Gabriele Scholtz
Artikel kommentieren