Breitenbrunn (swp) Aus dicken Lautsprechern dröhnte es "Hol mir mal ne Flasche Bier" oder "Wo bleibt meine Goaßmaß". 37 farbenfrohe Gruppen sorgten für einen Faschingszug der Superlative: Im Sternstecherreich in Breitenbrunn erreichte die fünfte Jahreszeit am Sonntag ihren Höhepunkt.
Vor dem Sternhimmel auf der großen Bühne am Marktplatz kommentierten die Piloten Franz Kraus und Josef Kellermeier mit viel Humor den närrischen Wahnsinn. Frühlingshaftes Wetter zog die Zuschauer in Massen in den Marktflecken und die sorgten mit Begeisterung und größtenteils toll maskiert für eine grandiose Stimmung. Bestens gelaunte Akteure waren in den farbenfrohen Fußgruppen und auf den einfallsreich gestalteten Motivwagen unterwegs. Darunter befanden sich auch Gastgruppen, zum Beispiel aus Krappenhofen, Meihern, Deising und Altmühlmünster.
Musikanten aus Breitenbrunn und Mühlbach gaben die Marschrichtung vor. Allen miteinander merkte man die überbordende Freude an dem Faschingsspektakel an. Es wurde getanzt und gelacht, das Publikum wurde zum Mitmachen animiert und an die Mädchen und Buben wurden Süßigkeiten verteilt. Helau und Hurra lautete das Motto rund um die Bühne am Marktplatz sowie in den Bars, Faschingszelten, Kaffeestuben und Wirtshäusern.
Das bunte Faschingstreiben hatten wieder die Faschingsfreunde Breitenbrunn unter der Leitung von Matthias Kellermeier organisiert. Eine Minute nach 14 Uhr setzte sich von der Dürner Straße her der Faschingszug in Bewegung. Tosender Beifall entlang der Straßenränder begleitete ihn. Als Blickfänger erwiesen sich die bunten und prächtigen Kostüme sowie die originellen Bauten auf den Umzugswagen. Da zogen Benny, Björn, Agnetha und Anna-Frid von Abba, der Schuh des Manitu sowie Aladin mit seiner Wunderlampe an den Jubelnden vorbei. In Regenbogenfarben präsentierten sich Hippies aus Krappenhofen, eine Augenweide waren die Damen aus den goldenen 1920er-Jahren mit ihrem großen goldenen Grammophon und dem einen oder anderen Herrn im Schlepptau. Aus Kemnathen kamen Schotten und was die unter ihren Kilts trugen blieb ihr Geheimnis. Gorillas boten ein großartiges Bild, Hexen verzichteten darauf, auf ihren Besen über Breitenbrunn hinweg zu fliegen, stattdessen gingen sie im Zug mit. Der Disney-Welt folgten stolze Kolumbianer und schöne Kolumbianerinnen in wunderbaren Kostümen und Obst im Haar. Gruselig wurde die Geschichte mit der Gruppe Dia de los Muertos. Kleine und große Meeresbewohner, darunter originelle Quallen, boten eine Show. "Rettet die Bienen und die Bauern", stand auf einem großen Wagen, umgeben von vielen gelben Brummern. Pantomimen, mobile Ampeln, Geister, die das Aussterben des Marktplatzes kundtaten, Krümmelmonster, Piraten, Asterix und Obelix sowie Regenbogenfische waren toll anzuschauen. Hübsche Waldfeen in Grün und Orange strahlten in die Kameraobjektive, Rock me Amadeus war eine Show für sich. Wahrsagerinnen, Schneewittchen und die sieben Zwerge rundeten das Geschehen ab.
Den Hofnarren und der Prinzengarde auf einem Prunkwagen folgend und später auf der Bühne nahmen Prinz Christoph II., Prinzessin Lisa II. und Hofmarschall Andreas die Huldigungen ihrer Untertanen entgegen. Schon früh am Sonntagmorgen, im Anschluss an den Gesangvereins- und Hausball, hatte das Spektakel seinen Anfang genommen. Und erst knapp 24 Stunden später, am frühen Montagmorgen, neigte sich ein wunderbarer Faschingstag bei den Sternstechern seinem Ende zu.
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