Pfaffenhofen
Familienfest als Wettkampfauftakt

Charity-Rennen des MTV-Lauftreffs findet großen Anklang - Rund 1400 Euro für guten Zweck

27.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:09 Uhr |
Horst Kramer
Schnell unterwegs im Regen: Der spätere Staffelsieger Michael Sassnink (Mitte) führt das Feld an. MTV-Handballer Johannes Brandstetter (rechts) nimmt für das Mixed-Team der Eichstätter Bereitschaftspolizei Tempo auf. − Foto: Kramer

Pfaffenhofen - Der Laufsport in der Region hat seinen ersten Wettkampf nach der Einführung der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie über die Bühne gebracht.

 

Das Charity-Rennen des Lauftreffs des MTV Pfaffenhofen am vergangenen Sonntag rund um das Gelände des Waldspielplatzes geriet dabei zu einer Art Familienfest - wenn auch ohne Umarmungen, Küsschen oder Schulterklopfen.

Siebzig Aktive aus Pfaffenhofen und den umliegenden Landkreisen waren dem Ruf des Lauftreffs um Organisator Bernhard Ugele gefolgt, um sich nach der fünfmonatigen Wettkampfpause wieder einmal mit anderen messen zu können. Die sportlichen Leistungen wie das finanzielle Ergebnis können sich sehen lassen: 1433 Euro kann Ugele an einen Neuburger Verein überweisen, der sich um krebskranke Kinder kümmert.

Die Freude, wieder einmal die Wettkampfschuhe schnüren zu können, motivierte alle Beteiligten. "Ich habe zwar in den vergangenen Monaten viel trainiert, aber ein Rennen ist etwas ganz anderes", meinte etwa Bianca Archut vom MTV Pfaffenhofen. "Wettkämpfe sind einfach das Salz in der Suppe", ergänzte Michael Harlacher vom LC Aichach. Beide standen bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen, wenngleich in völlig anderen Kategorien.

Denn im Grunde gingen am Hagberg zwei Wettbewerbe über die Bühne: ein Staffellauf und ein Solisten-Langstreckenlauf. Die Bedingungen für Einzelläufer sowie für die Teams waren jedoch identisch: Zwischen morgens um acht Uhr und mittags um zwölf Uhr hieß es, möglichst viele Runden zu sammeln. Ugele und seine Mitstreiter hatten dazu einen Ein-Kilometer-Parcours auf dem Gelände abgesteckt. Pro Runde waren etwas mehr als 55 Höhenmeter zu überwinden.

Kein Wunder also, dass auch der beste Einzelkämpfer Christian Schuster (MTV Pfaffenhofen) am Ende erschöpft zu Boden sank. Der 33-jährige Ultra-Distanz-Spezialist hatte in vier Stunden 42-mal den Berg umkurvt und dabei satte 2300 Höhenmeter erklommen - eine Leistung wie bei einem Alpenmarathon.

Nur einen Kilometer weniger brachten der mehrfache Pfaffenhofener Stadtradel-Champion Robert Kunz und der Schrobenhausener Rocco Scholz auf den Tacho. MTV-Läuferin Archut bewältigte als beste Frau 35 Kilometer. Fast immer mit einem entspannten Lächeln im Gesicht. "Alles eine Kopfsache", sagte sie während sie den Anstieg hinaufeilte. Ihre Vereinskameradin Heike Walter brachte es auf stolze 33 Kilometer.

Der LC Aichach stellte in der Männerwertung das beste Team: Michael und Hannah Sassnink sowie Joachim Schmaus und sein Sohn Jakob absolvierten 58 Runden, drei Runden mehr als ein Mixed-Team der Bereitschaftspolizei Eichstätt, das vom MTV-Handballer Johannes Brandstetter angeführt wurde.

Die erfolgreichste Frauenriege nannte sich "Glitzerflitzer" wegen ihrer pink-leuchtenden Leiberl, wie Monika Ehrenreich (MTV-Lauftreff) erklärte. Zusammen mit Miriam Dietrich, Kerstin Leinweber, Ingrid Hiller und Annabel Galster sammelte sie 42 Runden für ihre Mannschaft ein.

Die beste reine Männer-Crew stellte ein Trio der Soli Dachau, die 50 Kilometer lang alles gaben (ihren vierten Mann hatten sie an ihr Mixed-Team abgegeben). Ihr "Vorläufer" Dirk Hohmann ist in Pfaffenhofen bestens bekannt - viele Jahre nahm er als Weihnachtsmann verkleidet am MTV-Nikolaus-Cross teil. Ebenso oft wie die Dachauer rannte ein Quartett namens "SEKU" um dem Hagberg: Die Staffelbezeichnung setzt sich aus den Vornamen-Anfangsbuchstaben der beiden Rohrbacher Ehepaare Stefan und Eva Kosikowski sowie Katti und Ulli Czarnitzki zusammen.

Insgesamt häuften die beteiligten Läufer am Waldspielplatz 995 Runden an und zahlten insgesamt 933 Euro in die Spendenkasse. Dank einer zusätzlichen Spende eines Unternehmens von 500 Euro kann Lauftreff-Organisator Ugele 1433 Euro an den Neuburger Verein "Elisa" überweisen, der sich der Betreuung krebskranker Kinder widmet. Ob es wie geplant am 18. Oktober zu einer weiteren Auflage des Pfaffenhofener Stadtlaufs kommen kann, konnte Ugele am Sonntag noch nicht vermelden. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", meinte der Lauftreff-Organisator, "alles hängt von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. "

PK

Horst Kramer

Artikel kommentieren