Dortmund
Falsch verbunden: Lkw-Fahrer tröstet Impfhotline-Anrufer

28.01.2021 | Stand 06.02.2021, 3:33 Uhr
Eine Dortmunder erhielt zahlreiche Anrufe von Senioren, die einen Impftermin vereinbaren wollten (Symbol). −Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Wenn die private Handynummer einer offiziellen Hotline-Nummer ähnelt, kann das zu vielen versehentlichen Anrufen führen. So geschehen bei einem Mann aus Dortmund. Am Apparat: Zahlreiche Senioren, die Impftermine vereinbaren wollten.

Weil seine Handynummer in acht Ziffern gleich mit den Impfhotlines für NRW ist, bekommt Lkw-Fahrer Michael S. aus Dortmund seit Montag zahlreiche Anrufe - und ist zu einem Trostspender für viele ältere Menschen geworden.

„Um 8 Uhr Morgens fing das am Montag plötzlich an“, so Michael S. zur Deutschen Presse-Agentur. Es seien inzwischen „unendlich viele“ Anrufe bei ihm eingegangen: „Einmal hatte ich 63 Anrufe in Abwesenheit. Der späteste war um 21.20 Uhr.“ Am Donnerstagmorgen „waren es erst vier.“ Der Dortmunder ging - so weit es die Arbeit zuließ - auch ran und sprach mit den Senioren oder deren Kindern, die für die Eltern einen Termin zur Coronaschutz-Impfung ausmachen wollten.

„Die älteren Menschen waren wirklich verzweifelt“, so der Dortmunder: „Ein 80-Jähriger sagte mir, dass er seit 10 Stunden versucht, einen Termin zu kriegen.“ Michael S. spendete Trost: „Ich habe versucht, die älteren Herrschaften zu beruhigen. Und ihnen gesagt, dass sie ganz bestimmt auch noch einen Termin kriegen.“ Letztlich hätten sich die Anrufer „zig Mal entschuldigt“, so Michael S. bei WDR2. „Aber viele Gespräche haben mich wirklich gerührt“, so der Lkw-Fahrer zur dpa.

© dpa-infocom, dpa:210128-99-212713/3

dpa