Bürglen
Europameister im Zweier-Kunstrad

Geschwister Alexander und Daniel Stark vom TSV Bernlohe feiern Titel bei Junioren-EM in Bürglen

01.09.2021 | Stand 29.10.2021, 3:35 Uhr
Wurden ihrer Favoritenrolle gerecht: Daniel und Alexander Stark vom TSV Bernlohe krönten sich zu Junioren-Europameistern im Zweier-Kunstrad. −Foto: Zint

Bürglen/Bernlohe - Riesenerfolg für die Brüder Alexander und Daniel Stark vom TSV Bernlohe haben die internationale Konkurrenz hinter sich gelassen und sich bei der Junioren-Europameisterschaft im Zweier-Kunstradsport am vergangenen Wochenende in Bürglen (Schweiz) mit dem Titel belohnt.

Schon die Fahrt in die Stadt Bürglen im Zentrum der Schweiz war aufregend. Alexander und Daniel hatten die letzten Trainingssitzungen bereits im Nationaltrikot absolviert, um sich an die speziellen Faserstoffe zu gewöhnen. Besonders für Daniel, der bei einigen Übungen auf den Schultern von Alexander steht, war dies wichtig. Jetzt trugen die Brüder die Insignien der deutschen Nationalmannschaft auf ihren Klamotten. Ein erhabenes Gefühl, zum Kreis der Nationalmannschaft zu zählen. Für den Trainer war es bereits das zweite Mal, dass er mit Sportlern in der Schweiz nach Medaillen schielte. 2013 hatte Volkmar Zint noch als Aktiver gemeinsam mit Milena Slupina ebenfalls Gold geholt. Damals war es für die Fachwelt überraschend. Dieses Jahr sollten sich die haushohen Favoriten vom TSV ebenfalls mit Gold belohnen.

Zuvor waren aber noch kleine Trainingseinheiten angesetzt, um sich an Halle, Beleuchtung und Boden zu gewöhnen. Die Beleuchtung bestand aus Strahlern, die in verschiedenen Winkeln von der Decke die Wettkampffläche optimal ausleuchteten. Ideal für die Zuschauer, deren Blick automatisch aus dem Halbdunkel auf die strahlende Fläche gelenkt wurde. Weniger optimal für die Sportler, die mit den wandernden Schatten ihrer Körper und Sportgeräte klarkommen mussten. Gewöhnungssache, insbesondere für die Sportler, die Handstand oder Kopfstand auf dem Rad zeigen wollten.

Einen Tag später war es dann für die beiden Starks soweit. Die erste Minute ihres Programms mit ihren Hand-, Schulter- und Kopfständen auf einem Rad verging. Die Anzeigentafel mit dem Startwert ihrer Kür bewegte sich bis dahin kaum nach unten. Sie hatten vor dem Start nahezu 100 Punkte Vorsprung vor den Mitbewerbern aus der Ukraine. Die Lenkerstanddrehung allerdings misslang. Akrobatisch rettete Alexander zumindest noch den größten Teil der Übungswertung, aber durch den Doppelsturz verloren sie dann doch noch vier Punkte. Im folgenden Steigerblock kamen die üblichen Abzüge für den nicht sauberen Tritt und die Ausgleichsbewegungen von Daniel, der auf Alexanders Schultern stand.

Als das zweite Rad in die Fläche geschoben wurde, stand der EM-Titel für die Brüder bereits fest. Der Rest waren elegante, harmonische Schleifen, gleichzeitig und nebeneinander gezeigte Pirouetten sowie Standdrehungen in verschiedenen Positionen auf dem Hinterrad. Ihre ganze Routine zeigten die beiden bei der abschließenden eineinhalbfachen Lenkerstanddrehung, bei der es durchaus vorkommen kann, dass ein Sportler dabei den Kreis etwas verlässt. Auch den Brüdern passierte das, doch Alexander glich das aus und fuhr hinter Daniel in den inneren Kreis, um damit den Weg zur Zusammenkunft abzukürzen. Eine risikoreiche Aktion, die allerdings gelang.

HK