Neuburg/Schrobenhausen
EU-Geld für Nahversorgung und Miteinander

Leader-Lenkungsausschuss stimmt für zahlreiche Projekte - Dorfladen und Begegnungszentrum auf Agenda

22.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:20 Uhr
Drei von acht: Der Lenkungsausschuss sprach sich für eine Unterstützung des neuen "Zauberer Schnitzel"-Films, des Dorfladens in Königsmooser Ortsteil Klingsmoos und des Begegnungszentrums im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried aus. −Foto: Budke/Endres/Heinemann, DK-Archiv

Neuburg/Schrobenhausen - Die Europäische Union soll die Nahversorgung, das Miteinander und die Kultur in Neuburg-Schrobenhausen mit knapp 150000 Euro bezuschussen.

Die entsprechenden Beschlüsse fasste der Lenkungsausschuss der Leader-Region Altbayerisches Donaumoos am Montagabend. Weitere Projekte sind bereits in der Vorbereitung.

Der Großteil des Geldes soll aus den Töpfen des EU-Förderprogramms fließen. Dazu kommt aber erstmals eine kleine Summe aus Mitteln der Lokalen Aktionsgruppe, die damit Maßnahmen über das Projekt "Gelebtes Bürgerengagement" bezuschusst (siehe eigenen Bericht). Der größte Teil der nun beschlossenen Förderungen aus Brüssel soll unterdessen in den Königsmooser Ortsteil Klingsmoos fließen. 73500 Euro sind für die Innenausstattung des dortigen Dorfladens vorgesehen. Das entspricht 30 Prozent der dafür geplanten Gesamtkosten.

Für Leader-Manager Klaus Rössler ist das Projekt ein klassischer Fall für das EU-Förderprogramm. Immerhin geht es dabei um eine von Bürgern getragene initiative. Und nicht nur das: Da der Dorfladen der Nahversorgung dienen und zugleich als Treffpunkt fungieren soll, wie Richard Steinweber als Beiratsvorsitzender der Dorfladen-Unternehmergesellschaft ausführte, erfüllt er eine Vielzahl der möglichen Kriterien. Dazu kommt das Ziel, vor allem regionale Produkte anbieten zu wollen. Für den Königsmooser Bürgermeister Heinrich Seißler ist der Dorfladen von immenser Bedeutung für den größten Ortsteil seiner Gemeinde. "Das Ziel ist in drei bis fünf Jahren eine schwarze Null", betonte er. Landrat Peter von der Grün (FW) sieht in dem Projekt "ein Musterbeispiel für regionale Wertschöpfung".

Das gilt auch für das Begegnungszentrum der Pfarrei Heilig Geist in Mühlried. Kirchenpfleger Josef Konrad präsentierte den Mitgliedern des Gremiums die Planungen für die Generalsanierung des Gebäudes, das in seiner bisherigen Form längst nicht mehr zeitgemäß war. Gut 123500 Euro sollen daher in eine moderne und technisch zukunftsfähige Ausstattung fließen. Geplant sind Konrad zufolge Räume für Gruppentreffen und Schulungen sowie auch Veranstaltungen. Neben Zeltlagern nannte er auch Floh- und Adventsmärkte, die allesamt von der Einrichtung profitieren sollen. Ein Schwerpunkt soll außerdem ein Treffpunkt für die Jugend werden. "Wir wollen hier ein Leuchtturmprojekt schaffen", erklärte Konrad zu der Initiative, für welche die Diözese Augsburg eine Stelle für einen kirchlichen Streetworker ausgeschrieben hat. Der Zuschuss für die Einrichtung der Räume soll 61750 Euro umfassen. "Ein tolles Projekt", so der Landrat. Für Rössler stellt die Maßnahme ein Beispiel dafür dar, wie unkompliziert Leader sein kann. "Wenn klar ist, was passieren soll, dann können wir schnell reagieren", erklärte er. Im konkreten Fall hatte es seinen Worten zufolge von den ersten Gesprächen bis zum Antrag 14 Tage gedauert.

Genau auf diesen Ansatz hofft er für die letzten Monate der nun zu Ende gehenden Förderperiode. Dabei läuft alles unter dem Vorbehalt, dass die Mittel im sogenannten Bayern-Topf noch ausreichen. Vor einigen Wochen waren darin Rössler zufolge etwa 40 Millionen Euro enthalten. Gleichzeitig liegen bereits weitere Projektideen vor, die der Lenkungsausschuss Mitte Mai abarbeiten soll. Parallel läuft die Arbeit am Antrag für die neue Förderperiode auf Hochtouren. An einer Befragung dazu hatten sich 200 Bürger der Leader-Region, die den Landkreis und Hohenwart (Kreis Pfaffenhofen) umfasst, beteiligt. Nächster Schritt soll am 13. Mai ein Workshop in der Paul-Winter-Realschule sein. "Nutzen Sie die Gelegenheit und nehmen Sie daran teil", erklärte die für die Region zuständige Leader-Koordinatorin Agnes Stiglmaier. Sie freute sich, dass auch eine Beteiligung der Jugend vorgesehen ist. "Das ist wichtig, um Leader in die Köpfe der Menschen zu bringen. "

DK

Stefan Janda