Bad
"Es ist schön, zu helfen"

Franz Maget beim Ehrenamtsempfang der SPD

19.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Lob für das Ehrenamt: Franz Maget (l.), Neustadts Bürgermeister Thomas Reimer und die Abgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer - Foto: privat

Bad Gögging (DK) Ein moderner Sozialstaat lebt vom Engagement seiner Bürger. Diesen Satz würde die Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer jederzeit unterschreiben. Der ehrenamtliche Einsatz ist der SPD-Politikerin nach eigener Aussage schon immer eine Herzensangelegenheit.

Daher lädt sie mindestens einmal in jeder Legislaturperiode zu einem Ehrenamtsempfang. Am Montagabend war es wieder einmal so weit. Als Ehrengast konnte sie den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Franz Maget (SPD), gewinnen.

In Bad Gögging versammelten sich mehr als 100 Bürger aus dem gesamten Landkreis, die sich in ihrer Freizeit in den Dienst am Nächsten stellen. Egal ob in Vereinen, Feuerwehren, Sozialverbänden, kirchlichen oder sonstigen Wohlfahrtsorganisationen, die Tätigkeitsfelder derer, die an diesem Abend im Mittelpunkt standen, sind breit gefächert und reichten bis hin zu freien Nachbarschaftshilfen.

„Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft“, betonte die Gastgeberin. „Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für andere einsetzen.“ Johanna Werner-Muggendorfer weiß, wovon sie spricht. Seit vielen Jahren führt die Neustädterin den Obst- und Gartenbauverein ihrer Heimatstadt als Vorsitzende und engagiert sich darüber hinaus in vielen anderen Organisationen.

Auch Franz Maget hat neben seinem politischen noch ein Ehrenamt inne. Doch auf seine Arbeit als Vizepräsident des TSV 1860 München kam er an diesem Abend mit keinem Wort zu sprechen. Den Blick für die „kleinen Leute“ hat Franz Maget, der selbst aus eher bescheidenen Verhältnissen stammt, nicht verloren. Aus dem aufgeweckten Bub, Jahrgang 1953, der sein Studium der Sozialwissenschaften mit dem Magistergrad abschloss, ist ein gestandener Politiker geworden. Das Amt des Ministerpräsidenten haben ihm die Wähler stets zugetraut, seiner Partei aber nie das notwendige Vertrauen geschenkt, damit der gebürtige Münchner tatsächlich in die Staatskanzlei hätte einziehen können.

Vielleicht auch aufgrund seiner Erfahrungen im Präsidium der Münchner Löwen, weiß Maget ganz genau, dass ein Ehrenamt oft auch eine Last sein kann. Doch man sollte seiner Meinung nach für sich und sein Leben genau abwägen: „Das Ehrenamt ist doch in erster Linie eine Bereicherung für einen selber. Es ist doch schön, wenn man helfen und etwas Positives auf die Beine stellen kann.“ Für diejenigen, die sich angesichts solcher Verantwortung einfach wegducken, hat er dagegen nur ein Kopfschütteln übrig: „Man kann sich doch nicht jeden Abend nur vor den Fernseher setzen – und schon gar nicht bei dem Programm.“

Das Ehrenamt ist in den Augen des studierten Sozialwissenschaftlers Maget auch so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal einer freiheitlichen Demokratie. Als Kronzeugen für diese These zitierte er keinen geringeren als Bundespräsident Joachim Gauck. Einst nach dem Hauptunterschied der Gesellschaftsmodelle zwischen Deutschland West und Ost gefragt, soll dieser mit dem Fehlen jeglichen ehrenamtlichen Engagements in der DDR geantwortet haben.