Pfaffenhofen
"Es ist kalt, modern und passt da nicht hin"

Der Bauausschuss will die Frauenstraße überplanen, stört sich aber am Entwurf des Seilerhaus-Neubaus

18.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Bei der Überplanung des Frauenstraßenquartiers in der Pfaffenhofener Altstadt liegt nun der Entwurf des künftigen Bebauungsplans vor, der eine drei- bis viergeschossige Bebauung mit Mansarddächern sowie durchgängigen Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss ermöglichen soll. Ausgenommen wird dabei der Sparkassenparkplatz hinter dem Rathaus, der laut Bürgermeister Thomas Herker (SPD) später einmal getrennt überplant werden soll.

In einem nächsten Verfahrensschritt sollen die Planunterlagen für die Bebauungsplanänderung nun öffentlich ausgelegt werden. Das hat Bauausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig beschlossen.

Die künftige Gestaltung des Quartiers zwischen Frauenstraße und Stadtgraben ist aber nicht umsonst seit bald zehn Jahren ein kommunalpolitisches Dauerthema: Vor allem das Seilerhaus, das auch vom Hauptplatz aus zu sehen ist, bewegt die Gemüter. Auf Druck der Öffentlichkeit hat der Investor, der dort ein neues Wohn- und Geschäftshaus bauen will, zwar schon 2012 einen Giebel mit Erker versprochen. Ein nun im Zuge des Bauleitplanverfahrens gezeigter Entwurf mit großem, zentralem Erker stieß bei den Mitgliedern des Bauausschusses aber auf keine Zustimmung: "Da müssen sie sich etwas Besseres einfallen lassen", forderte etwa Roland Dörfler (Grüne). "Zwischen dem historischen Müllerbräu-Hotel und dem Rathaus macht er das ganze Bild kaputt", urteilte Richard Fischer (ÖDP). Der alte Erker sei kleiner und asymmetrisch gewesen. Der Entwurf sei "kalt, modern und passt da gar nicht hin", ergänzte Andreas Kufer (Freie Wähler). Und Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) befand: "Diese Ansicht ist das Gesicht des Hauptplatzes - da gehört nachgebessert."

Wegen der fraktionsübergreifenden Ablehnung des Giebelentwurfs hat das städtische Bauamt zugesichert, noch einmal das Gespräch mit dem Investor und seinem Architekten zu suchen. Diese sollen sich noch einmal Gedanken machen und andere Varianten ausarbeiten, hieß es.