Eichstätt
"Es ist etwas ganz Besonderes"

Von Helfern bis Teilnehmern: Auch das Bistum Eichstätt engagiert sich beim Katholikentag in Regensburg

22.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:40 Uhr

Schmökern im Programmheft des Katholikentags in Regensburg: Andre Ryznar (l.) und Johannes Löhlein freuen sich auf die Zeit als Helfer während des Großereignisses - Foto: swe

Eichstätt (swe/pde) Sie freuen sich auf das Gemeinschaftserlebnis: 14 junge Menschen des Eichstätter Diözesanverbands der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg sind als Helfer beim Katholikentag eingeteilt. Die Universität und das Bistum beteiligen sich mit Infoständen und Diskussionspartnern.

Am Mittwochvormittag geht es für Andre Ryznar (27), Johannes Löhlein (22) und ihre Pfadfinderkollegen am Eichstätter Bahnhof los. Mit dem Zug reisen sie nach Regensburg, um dann, wie Ryznar sagt, „fünf Tage durchzupowern“. Konkret bedeutet das für die Eichstätter Pfadfinder: Etwa acht Stunden am Tag sind sie für die Betreuung der Besucher im „Zentrum Kirche vor Ort“ zuständig.

„Ich freue mich so richtig auf den Katholikentag“, sagt der Vorsitzende der Pfadfinder in der Diözese, Andre Ryznar. Vor allem begeistere ihn, dass sich so viele Helfer bei der Veranstaltung angeschlossen hätten. Johannes Löhlein ist, was den Katholikentag betrifft, ein alter Hase. Es ist für ihn die fünfte Veranstaltung dieser Art. „Man erlebt an diesen Tagen die Kirche ganz anders. Mir gefällt einfach, dass dort die Verbindung aus Theorie und Praxis hergestellt wird. Es ist etwas ganz Besonderes.“ Auch Ryznar freut sich darauf, eine riesige Gemeinschaft zu erleben.

Katholikentage gibt es bereits seit über 160 Jahren. 1984 war er zum letzten Mal in Bayern – damals in München. Ein Traum für Ryznar wäre es, auch einmal den Katholikentag ins Bistum Eichstätt zu bringen. „Wenn es mir nach den Tagen so gut gefällt, wie ich denke, werden sich die Pfadfinder für den Vorschlag starkmachen“, prognostiziert der 27-Jährige.

Neben den Pfadfindern engagieren sich aber auch andere Personen und Gruppen aus dem Bistum bei der Großveranstaltung. So wird sich Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke an einer Podiumsdiskussion zum Thema Nahrung und Entsorgung sowie an der Debatte „Schöpfungsverantwortung konkret“ beteiligen. Praxisbeispiele wie die Klimaoffensive 2030 sollen zeigen, wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz umgesetzt werden können. Die Umweltreferentin des Bistums, Lisa Amon, nimmt außerdem an einem Podiumsgespräch zum Thema „Dauerhaft zukunftsfähige regionale Landwirtschaft“ teil.

Auch Prävention ist ein wichtiges Thema auf dem Katholikentag. An einem Stand auf der Kirchenmeile, der von den Bistumsbeauftragten für Prävention, Peter Nothaft und Gabriele Siegert mit vorbereitet wurde, wird Einblick in die Präventionsarbeit der Diözesen Deutschlands geboten. Kinder und Jugendliche können sich hier über Schutz im Internet und Grenzverletzungen informieren. Auch die Schul- und Jugendpastoral der Diözese Eichstätt informiert an einem Stand über ihr Engagement in der Schule.

Bei einer Podiumsveranstaltung in der Universität zum Thema Generationenzusammenhalt diskutiert Michael Schmidpeter, Diözesanreferent für Altenseelsorge und Altenbildung in der Diözese Eichstätt, wie ein besserer Austausch zwischen den verschiedenen Generationen gelingen kann. Dabei will Schmidpeter auf die Bedeutung des Miteinanders von Jugendlichen und Erwachsenen mit Senioren hinweisen.

Für schwerhörige Menschen gestaltet Pfarrer Alfred Grimm, Diözesanbeauftragter in der Pastoral für Menschen mit Behinderung, eine Andacht mit biblischen Mutmachsprüchen. Die Heilungsliturgie mit anschließender Segnung soll den Betroffenen neue Hoffnung und Kraft schenken. Auch der Caritasverband Ingolstadt ist auf dem Katholikentag in der Behindertenarbeit aktiv. Der Verband beteiligt sich mit zwei Musikgruppen an der musikalischen Untermalung auf dem Neupfarrplatz. Die Band Incariwo tritt mit einer Mischung aus Gospel- und Popsongs auf. Die geistig behinderten Musiker der Gruppe Trotzdem spielen Klassik- und Barockmusik. Außerdem stellt der Caritasverband Ingolstadt das Präventionsprojekt „PräGe“ gegen häusliche Gewalt vor. Das Konzept, das auch in Schulen eingesetzt wird, soll betroffene Jugendliche und junge Erwachsene unterstützen, Konfliktsituationen gewaltfrei zu bewältigen.

Rebekka-Chiara Hengge, Gemeindereferentin aus der Pfarrei Menschwerdung Christi in Nürnberg, spricht bei einer Podiumsdiskussion zur Leitung in Seelsorgeeinheiten, wie sie die Gläubigen auf Fusionen von Gemeinden vorbereitet. Auch Bischof Thomas Dabre aus der Eichstätter Partnerdiözese Poona in Indien wird sich an den Diskussionen beteiligen.

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist ebenfalls auf dem Katholikentag vertreten. Wolfgang Schönig thematisiert in einer Podiumsdiskussion das schulische Lernen. Monika Pfaller-Rott geht in der Debatte „Mit Bildung Brücken bauen“ auf die weltweite Bildungsgerechtigkeit ein. Unter der Leitung von Klaus Stüwe werden unter anderem Europas Verantwortung für Flüchtlinge und Auswege aus europäischen Krisen diskutiert. Studierende des Journalistikstudiengangs bereiten für beide Diskussionen Filmeinspieler vor, um Podienteilnehmer und Zuhörer auf den jeweiligen Diskussionsgegenstand vorzubereiten. An der Diskussion „Schluss mit dem Krisengerede! Perspektiven für Europa“ beteiligen sich darüber hinaus fünf Studenten der Universität aus unterschiedlichen EU-Ländern.