Ingolstadt
"Es geht nicht ohne uns"

IN-City selbstbewusst – aber mit wenig Resonanz auf zweiten Stammtisch

06.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:25 Uhr

Ingolstadt (DK) 480 Mitglieder waren eingeladen – und es kam eins. Der zweite IN-City-Stammtisch wurde gestern kurzerhand zum Pressegespräch umfunktioniert, weil außer Geschäftsführer Bernd Wölfl und Vorsitzendem Thomas Deiser nur Frank Wendler von Edeka gekommen war.

Der mangelnde Zuspruch war dann auch gleich Thema: „Dabei lege ich den Mitgliedern immer nahe, politischer zu werden – die können sich nicht nur auf mich verlassen!“, sagte Deiser. „Vermutlich ist die Zeit falsch gewählt“, wand Wölfl ein, 13 Uhr am Mittag sei wohl keine Zeit für Geschäftsleute. Vielleicht waren es aber auch die Themen: Beim ersten Stammtisch zog die Parkplatzfrage auf der Theresienstraße noch rund 60 Mitglieder an, die Tagesordnungspunkte „Bringservice“ und „Abholpunkte“ stießen wohl auf weniger Begeisterung. Dabei ging es dann doch um die Theresienstraße. Die Abstimmung für die Parkplätze verbucht Deiser auch als Erfolg für IN-City: „Wir haben nicht nur Nägel, sondern Pflöcke eingeschlagen!“, sagte er. Und: „Damit haben wir gezeigt, dass es nur mit uns geht, nicht ohne uns – und schon einmal gar nicht gegen uns.“ Der Kompromissvorschlag des Oberbürgermeisters (einige der Parkplätze von der Theresien- in die Konviktstraße zu verlegen) wäre auch in Ordnung gewesen: „Uns war bloß wichtig, dass die Parkplätze bleiben – egal wo.“

Nun soll es aber künftig auch noch einmal um andere Themen gehen als die Theresien-straße. Drei Ideen wollten Wölfl und Deiser den Geschäftsleuten eigentlich vorstellen: einen Lieferservice, Abholpunkte und einen Onlineshop. Wer also künftig in einem Geschäft in der Innenstadt etwas kauft, soll sich die Waren entweder gleich nach Hause oder zu einem „Abholpunkt“ schicken lassen können, an dem er dann die Pakete und Tüten ins Auto einladen kann. „Umsonst geht das natürlich nicht“, räumte Deiser ein. Aber der Preis für eine Lieferung solle günstig sein. „Unter fünf Euro auf jeden Fall.“ Kombinieren würde IN-City den Lieferservice gerne mit einem Onlineshop: einem Zusammenschluss möglichst vieler Innenstadthändler, die ihre Waren über das IN-City-Portal vertreiben. Einen Widerspruch zum Ziel der Innenstadtbelebung sehen Deiser und Wölfl darin nicht. „Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben“, sagt Deiser. Und das heiße eben, auch ein Stück vom Online-Kuchen abzubekommen. Der zusätzliche Umsatz für die Innenstadthändler sichere wiederum deren Existenz. Was die Geschäftsleute von der Idee halten, können sie beim nächsten Stammtisch in zwei Wochen sagen – dann wieder am Abend.