Erfolgreich Katastrophe bewältigt

15.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Die Örtliche Einsatzleitung in Aktion bei der Katastrophenschutzübung: Kreisbrandinspektor Bernhard Sammiller, Kreisbrandrat Alois Strobl und Kreisbrandinspektor Günther Gallus (im Vordergrund von links). - Foto: oh

Eichstätt (EK) Erfolgreich bewältigt haben die Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr eine von der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried inszenierte Katastrophe im Landkreis Eichstätt.

Ausgangslage war ein bereits lang anhaltendes Unwetterszenario mit einer Vielzahl gemeldeter Unfälle, Gebäudeschäden, dem Großbrand eines Viehstalles mit 200 Tieren und einer Massenkarambolage auf der Autobahn beim Kindinger Berg. Im Rahmen der Übung wurden deshalb vorsorglich – wie in solchen Fällen bei mehreren aufeinandertreffenden Ereignissen üblich – unter der Leitung der Abteilungsleiterin für öffentliche Sicherheit und Ordnung, Katharina Kellnberger, und des Sachgebietsleiters Franz Heiß die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) und die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) besetzt.

Wie in einem Echteinsatz wurden Kräfte und Material angefordert, Einheiten mobilisiert und Lagemeldungen an benachbarte und übergeordnete Behörden und die Presse mit dem Vermerk, dass es sich um eine Übung handelt, ausgegeben. Immer wieder mussten sich die Übungsteilnehmer unter hohem Stress auf neue Situationen einstellen.

Vor dem Hintergrund des fast undenkbar erscheinenden Schadensereignisse ging es darum, Schwachstellen ausfindig zu machen und die Teilnehmer an ihre Leistungsgrenzen heranzuführen, um auf einen eventuellen Ernstfall vorzubereiten.

Neben der Massenkarambolage auf der BAB 9, die eine Sperre der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Greding und Lenting erforderlich machte, entwickelte sich ein weiterer Unfall: Die Einsatzkräfte bemühten sich um einen ICE-Zug, der auf der Strecke Nürnberg – München nach einer Notbremsung bei Stammham stehen geblieben war.

Zu dieser Zeit waren bereits etwa 410 fiktive Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Bayerischem Roten Kreuz (BRK) an den Schadensorten im Einsatz.

Aufgrund der Vielzahl der Einsätze und des erforderlichen Koordinierungsbedarfs hat Landrat Anton Knapp im Laufe des Vormittags den Katastrophenfall ausgerufen und den Kreisbrandrat Alois Strobl zum örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) bestellt.

Als weiteres Übungsszenarium geriet dann am frühen Nachmittag auch noch durch Blitzschlag ein Rohöltank auf dem Gelände einer Raffinerie in Brand. Die Warnung der Bevölkerung erfolgte dementsprechend, und die erforderlichen Maßnahmen wurden wieder neu koordiniert.

Kurz vor der Einberufung einer Pressekonferenz wurde am Nachmittag durch die Übungsleitung nach erfolgreichem Schulen der Teilnehmer das Ende der Übung verkündet. Die Vertreter der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried stellten den Teilnehmern der Standortschulung abschließend ein sehr gutes Zeugnis aus. Der Übungsverlauf habe gezeigt, dass eine 100-prozentige Vorbereitung auf solche Schadensereignisse nicht möglich ist, der Landkreis dennoch sehr gut vorbereitet sei. Landrat Anton Knapp dankte allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit.