Vohburg
Erfinder des Namens Bayernoil

Georg Ott aus Vohburg feiert an diesem Samstag seinen 80. Geburtstag

09.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Vohburg (bo) Wollte einer - wie man so oft sagt - ein ganzes Buch davon schreiben, "er" würde es ohne Weiteres fertigbringen: Georg Ott aus Vohburg, der am heutigen Samstag seinen 80. Geburtstag feiert. Drei große Kapitel hätte sein Buch: Kapitel eins - das Privatleben mit Familie und allem, was dazu gehört.

Kapitel zwei - das Berufsleben und allein fast schon ein eigenes Buch, weil ein Stück Raffineriegeschichte in Vohburg und in der ganzen Region. Er war es nämlich, der den Namen Bayernoil kreierte. Und schließlich Kapitel drei - die Freimaurerei in Ingolstadt und in der Region, die er seit langer Zeit maßgeblich mitprägt und begleitet.

Kapitel eins nimmt seinen Anfang am 10. Februar 1938. Da wurde Ott in Usti (Aussig) im ehemaligen Sudetenland geboren. 1946 Vertreibung und Aussiedlung nach Parleiten, heute ein Ortsteil von Geisenfeld. 1947 Umzug nach Wiesbaden-Bibrich. Nach dem Abschluss der Lehre zum Starkstromelektriker folgte das Studium der Elektrotechnik in Frankfurt mit dem Abschluss als Diplomingenieur. Dann trat Lore in sein Leben, die er 1965 heiratete und mit der er die beiden Töchter Dagmar (1966) und Birgit (1971) und mittlerweile vier Enkelkindern hat.

Kapitel zwei beginnt im Oktober 1962 und dauert bis Februar 1964 bei Siemens-Schuckert in Erlangen mit der weltweiten technischen Unterstützung des Vertriebs im Bereich der Mineralölindustrie. Es folgte 1964 die Einstellung bei der BP-Zentrale und der Einsatz bei der Raffinerie Hamburg-Finkenwerder. 1966 schließlich die Versetzung zum Projektbüro der Raffinerie Bayern. Vor allem hier hat Ott seine Spuren hinterlassen. Und dabei nicht nur sich einen Namen gemacht, sondern auch der Firma. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ott nämlich war es, der sich mit nichtssagenden Bezeichnungen und Abkürzungen wie RVI, ERN und ERVIN nicht anfreunden mochte. Also regte er einen Wettbewerb in der Belegschaft an. Und siehe da, am Ende gewann Ott selbst. Wichtig erschien ihm vor allem der Name Bayern. Fehlte noch der Hinweis auf die Raffinerie, auf die Geschäftsart der neuen Firma. Der Begriff Öl passte nach Otts Meinung nicht so gut, da ein Ausländer damit nichts anfangen könne und er Umlaute nicht auf seiner Taststatur finde. Also entschloss er sich, an Bayern den Begriff Oil anzuhängen. Mit Bayernoil könne sich sicher jeder Mitarbeiter anfreunden und jeder andere werde sofort wissen, um welche Firma es sich handeln könne.

Und dann noch Kapitel drei - die Freimaurerei. Den ersten Kontakt hatte er 1963 zur Freimaurerloge "Theodor zur Festen Burg im Altmühltal" auf der Burg Pappenheim gefunden. Zwölf Jahre stand Georg Ott später der Loge als "Meister vom Stuhl" vor. Heute ist er "Alt- und Ehrenstuhlmeister" der Loge, die sich inzwischen "Theodor zur Festen Burg" nennt und die ihr Domizil im alten Forttor Heydeck in Ingolstadt hat. Fragt man ihn am 80. Geburtstag nach seinem größten Wunsch, dann antwortet er: "Eine bessere Welt, zu der wir alle unseren Teil beitragen. Die geprägt ist von Humanität, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Toleranz."

‹ŒFoto: Ott