Berching
Engel tröstet den verzagten Heiland

11.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:04 Uhr

Beeindruckend: Christusdarsteller Hans Dengler und Engel Theresa Fuchs beim ersten diesjährigen Ölbergspiel in der St-Lorenzkirche in Berching. - Foto: aka

Berching (DK) Viele Gläubige aus der Region haben am Donnerstag die erste diesjährige Ölbergandacht in der Berchin-ger St. Lorenzkirche besucht. Es predigte Pfarrer Johann Kauschinger aus Bettbrunn.

Die erste von insgesamt sechs Ölbergandachten begann traditionell um 13.45 Uhr mit dem Rosenkranzgebet und der Möglichkeit zur Beichte, um 14.15 Uhr schloss sich die Predigt an. Das diesjährige Predigtthema lautet "Jesus Christus: Heiland und Erlöser".

Wallfahrtspfarrer Johann Kauschinger aus Bettbrunn ging zunächst der Frage nach, warum Feriengäste nach Berching kommen. Dann, warum Gläubige an einem Donnerstag wie diesem die Lorenzkirche aufsuchen. Der Geistliche meinte, dass in den lauten und unruhigen Zeiten der Mensch zunehmend nach Geborgenheit und Stille suche. Diese finde der Christ "im Erlöser, dem Heiland, der für ihn am Kreuz gestorben ist". Gerade in der Fastenzeit müsse man sich auf das Wesentliche des Lebens besinnen. Der Pilgerweg durch das Leben könne nicht an Gott vorbeiführen.

Nach der Predigt folgte das Ölbergspiel mit lebenden Darstellern. Eine eucharistische Andacht mit Segen beschließt jedes Ölbergspiel.

Die Aufgabe des Christus-Darstellers wird von Erhard Stadler aus Berching und Johann Dengler aus Rudertshofen wahrgenommen. Chorleiter Peter Hummel, der mit einer Musikgruppe des Chores der Stadtpfarrkirche das "Geschehen am Ölberg" begleitet, hat heuer vier Mädchen des Kinderchores "Mehrklang" der Pfarrei auf die Darstellung des Ölberg-Engel vorbereitet. Dies sind Theresia Fuchs, Luisa Krodel, Franziska Leidl und Laura Hecker. Am Donnerstag mimte Hans Dengler den leidenden Herrn, den Engel spielte Theresa Fuchs.

Beim Mysterienspiel öffnet sich eingangs der Vorhang. Man sieht Christus auf dem Ölberg im Gebete kniend. Die Jünger (ein Bühnenbild) des Herrn schlafen. Der Mond wirft seinen blassen Schein auf den hageren Christus in seiner Todesangst, der einsam und verlassen nach oben blickt. Über Christus erscheint ein großes strahlendes Kreuz und schwebt langsam hernieder. Ein Engel schwebt vom Himmel und tröstet den Verzagten.

Die dritte Szene beginnt wieder mit dem Erscheinen des Kreuzes. Christus fällt zum dritten Male auf die Erde, und das Kreuz legt sich ihm schwer auf die Schulter. Der Engel reicht dem Heiland den "Kelch des Leidens". Daraufhin verlässt Jesus den Ölberg und geht mutig seinen Feinden entgegen. "Der Wille seines Vaters und die Liebe zu uns Sünder hat ihn gestärkt; wie das Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, so geduldig wird er für uns leiden und sterben", heißt es in der Fibel, welche aus Anlass der Neuinszenierung im Jahre 1982 herausgebracht wurde.