Pfaffenhofen
Endspurt auf der Schul-Baustelle

Umzug am Kapellenweg hat bereits begonnen - Abriss der Altbauten in den Sommerferien

19.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:45 Uhr
Der Schul-Neubau am Kapellenweg ist bezugsfertig: Bei Aufräumarbeiten baut Michael Nitschke von den Stadtwerken die Wasserleitung der Baustelle ab, im Hintergrund der Altbau der Mittelschule (links) und der Neubau (rechts). −Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Der Neubau der Grund- und Mittelschule ist bezugsfertig. Und so herrscht geschäftiges Treiben auf der Großbaustelle am Kapellenweg, wo bei laufenden Bauarbeiten bereits der Umzug in den Neubau begonnen hat. Der Abriss der beiden Altbauten - Volksschule und Theresia-Gerhardinger-Grundschule - steht dann in den Sommerferien an.

Mit diesem Schuljahr gehen für die Schüler der Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen auch drei Jahre Dauerbaustelle zu Ende. Diese waren nicht immer einfach. Aber zum Schuljahresstart im September werden die rund 650 Kinder und Jugendlichen sowie gut 70 Lehrer mit einem modernen, dreigeschossigen Neubau entschädigt, der mit Kosten in Höhe von rund 29 Millionen Euro als das bisher größte und teuerste Projekt der Stadtgeschichte gilt.

Mit dem Schuljahr 2017/2018 neigen sich auch die Bauarbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft des Mittelschul-Altbaus dem Ende zu: Handwerker werkeln an der Innenausstattung, Speditionen liefern Mobiliar im Akkord, Schulklassen tragen in Kisten die Ausstattung der Fachräume ins neue Schulhaus. "Es ist schön, dass es langsam geschafft ist", sagt Rektor Reinhard Bachmaier mit Blick auf drei Jahre Unterricht neben der Großbaustelle. "Aber dadurch, dass Neu- und Altbau baulich getrennt waren, hat sich die Beeinträchtigung etwa durch Lärm in Grenzen gehalten", lobt er. Zwar habe sich die Schule räumlich einschränken müssen, aber zumindest mussten durch den schrittweisen Neubau bei laufendem Betrieb keine Klassen in Container ausgelagert werden. Am schmerzlichsten war der Verzicht auf die große Aula. Doch die neue Pausenhalle macht das wieder wett: "Sie ist lichtdurchflutet, hell, freundlich - und technisch für Veranstaltungen gut ausgestattet", schwärmt Schulleiter Bachmaier. Und vor allem ist die neue Aula mit den umlaufenden Galerien sehr groß. Denn sie soll auch als "kleine Stadthalle" für öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte oder Theater mit bis zu 460 Besucher dienen. Deshalb hatte der Stadtrat Mehrkosten in Höhe von rund 165000 Euro für aufwendige Licht- und Tontechnik, eine Akustikdecke sowie eine Bühne samt Vorhang bewilligt. Und unterm Dach findet sich auch der lang ersehnte, neue Probenraum für die Stadtkapelle.

Auch der Rest der Schule ist auf dem Stand der Technik - von modernen Fachräumen über digitale Whiteboards hin zur Gliederung der Schule in sogenannte Cluster: Darunter versteht man abgeschlossene Bereiche, bei denen je eine Handvoll Klassenzimmer um einen gemeinsamen Bereich mit Gruppenräumen, WC und kleinem Lehrerzimmer angeordnet ist. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagt der Schulleiter. Schließlich seien Schule und Lehrer stets gut in die Vorüberlegungen und Planungen eingebunden gewesen. "Mit den richtigen räumlichen Möglichkeiten lässt sich pädagogisch viel realisieren - ganz nach dem aktuellen Zeitgeist", betont Bachmaier. Außerdem ist die Schule ganz auf Ganztagsbetreuung ausgelegt: im Grundschulbereich komplett, im Mittelschulbereich teilweise. Beide Schularten werden künftig ja unter einem Dach unterrichtet. Allerdings in getrennten Trakten und mit getrennten Pausenhöfen.

Bis es soweit ist, muss nun noch der Umzug über die Bühne gehen. Bislang können eigentlich nur Fachräume umgezogen werden, weil der Unterricht in den Klassenzimmern noch bis zum Ferienbeginn übernächste Woche im Altbau stattfinden muss. Für den Schulbetrieb ist das eine ganz schöne Herausforderung, wie der Rektor betont: "Unterricht, Abschlussprüfungen, Aufnahmeprüfungen für die M10-Jahrgangsstufen und parallel der Umzug - da sind alle gefordert: Lehrerschaft, Verwaltung, Hausmeister und natürlich auch die Schüler."

In den Ferien wird dann der komplette Altbau abgerissen. Das gilt auch für die Gerhardinger-Schule auf der anderen Seite des Gerolsbach-Ufers: Dort wird Platz geschaffen für den Neubau des Hallenbads. Und wo die alte Mittelschule steht, sollen Außensportanlagen entstehen.

Erst wenn die Abbruch abgeschlossen ist, wird sich die optische Wirkung des Neubaus zeigen. Bisher versteckt sich die neue Schule ja hinter dem alten Gebäude, an das es sich nur mit wenigen Metern Abstand anschmiegt.

Mit dem Abriss geht dann die gut zehn Jahre lange Projektgeschichte zu Ende: Ursprünglich war um 2008 noch eine Generalsanierung angedacht. Doch weil auch das alte Hallenbad und die Turnhallen fällig waren, schwenkte der Stadtrat auf eine große Neubaulösung um. Von 2012 bis 2014 wurde erst die neue Dreifachturnhalle errichtet. Im März 2015 beschloss der Stadtrat dann den Neubau der Grund- und Mittelschule, im folgenden Frühjahr begannen die Arbeiten am Rohbau. Zwar hinkt der Bauzeitenplan mittlerweile ein paar Monate hinterher - eine Fertigstellung war einmal für Anfang bis Mitte 2018 angepeilt -, trotzdem dürfte nach Einschätzung des Bauamts alles pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig sein.

Michael Kraus