Helsinki
EM-Bronze für Freystädter

Badminton: Gelungenes Debüt für Johannes Pistorius - Zwei-Satz-Sieg im Doppel gegen Finnland

22.02.2021 | Stand 21.04.2021, 3:34 Uhr
Großer Schritt Richtung Halbfinale: Johannes Pistorius kam im Doppel zum Einsatz und konnte sich gemeinsam mit seinem Partner Marvin Seidel gegen Finnland durchsetzen. −Foto: Koen Mutton Photography

Helsinki/Freystadt - Bronze für Deutschland und damit auch Bronze für den Freystädter Johannes Pistorius: Bis zum Sonntag hat nahe Helsinki die Badminton Mixed-Team-Europameisterschaft stattgefunden.

 

Der 25-Jährige kam im Gruppenspiel gegen Finnland zum Einsatz. Mit einem Zwei-Satz-Sieg holte er im Doppel den vorentscheidenden dritten Siegpunkt zum Einzug ins Halbfinale.

Deutschland hatte sich für die Endrunde der besten acht Mannschaften qualifiziert und traf in der Vorrunde auf Titelverteidiger Dänemark, auf Schottland und Finnland. Mit einem wichtigen 4:1-Sieg gegen Schottland startete das deutsche Team in das Turnier. Im zweiten Spiel unterlag man dem Serientitelträger aus Dänemark knapp mit 2:3, unglücklich, da man einen Matchball zum 3:2 auf dem Schläger hatte.

Nun musste ein Sieg her, um das gesteckte EM-Ziel - Einzug ins Halbfinale - zu erreichen. Im Herrendoppel feierte das Freystädter Eigengewächs Pistorius, der seit dieser Saison für den 1. BCB Saarbrücken in der 1. Bundesliga aufschlägt, sein EM-Debüt. Er spielte zusammen mit Marvin Seidel, seinem langjährigen Partner aus der Jugendzeit, mit dem er über lange Zeit die europäische Rangliste anführte und bei der Junioren-EM Bronze gewann. Die beiden hielten dem Druck stand und gewannen gegen das finnische Doppel mit 21:9 und 26:24. Das Spiel endete 5:0 für Deutschland, das Halbfinale war erreicht und Bronze sicher, da bei der EM das Spiel um den dritten Platz nicht mehr ausgetragen wird.

Bei der Auslosung der Halbfinalgegner wurde gelost und Deutschland zog unglücklich Dänemark als Gegner, viel lieber hätte man gegen Russland gespielt. Das Halbfinalspiel entwickelte sich wie im Gruppenspiel zu einem reinen Nervenspiel. Beim Stand von 2:2, Deutschland hatte das Herrendoppel und Mixed gegen die dänischen Weltklassespieler gewonnen, musste die Entscheidung im abschließenden Damendoppel fallen. Hier unterlag die aus Hersbruck stammende Isabel Herttrich mit ihrer Partnerin vom TV Refrath mit 19:21 im Entscheidungssatz. Das Finale und die Aussicht auf Gold war zum Greifen nah, aber die Dänen hatten das erforderliche Glück auf ihrer Seite und die Sensation blieb aus. Dänemark, wo Badminton Volkssport ist und der Sportler des Jahres in diesem Jahr ein Badmintonspieler und kein Fußball- oder Handballspieler ist, stand seit 1982 immer im Finale. Ein vorzeitiges Aus wäre eine kleine nationale Katastrophe in Dänemark gewesen. Doch auch Deutschland darf sich freuen: Mit dem dritten Platz hat man sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert, die ursprünglich am 23. Mai in Suhozu, China, stattfinden sollte, aber vom Badmintonweltverband BWF verschoben wurde.

Im Endspiel ließ Dänemark Frankreich keine Chance und siegte mit 3:0. Das deutsche Team zeigte sich während der gesamten EM motiviert und unterstrich, dass man mit diesem Kader zur europäischen Spitze gehört. Erleichtert war man, dass während der EM kein Corona-Fall auftauchte, was das vorzeitige Turnier-Aus bedeutet hätte. In der Mediathek von Sport Deutschland TV können alle EM-Spiele aufgerufen werden. Die Bundesliga lässt für Pistorius nun auf sich warten: Der Rundenspielbetrieb wird nicht fortgesetzt. Ab dem 10. April sollen die Meister im Turnier-Modus ermittelt werden.

HK