Nürnberg
Elsner bewahrt kühlen Kopf

ERC Ingolstadt setzt sich im hitzigen Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 2:1 durch

27.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:47 Uhr
Mike Collins (ERC Ingolstadt) kann sich durchsetzen und schießt auf das Tor von Torwart Andreas Jenike (Thomas Sabo Ice Tigers). −Foto: Johannes TRAUB / JT-Presse.de (Johannes TRAUB / JT-Presse.de)

Nürnberg (DK) Der ERC Ingolstadt hat das hartumkämpfte Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0) gewonnen und bleibt im Kampf um die direkten Play-off-Plätze in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Schlagdistanz. Das Siegtor erzielte einmal mehr David Elsner.

Es waren ausgerechnet zwei Ex-Nürnberger, die den Erfolg für den ERC im heiß umkämpften Derby gegen die Ice Tigers sicherten: Jochen Reimer lieferte im Tor der Panther eine überragende Leistung ab, David Elsner erzielte  in der 48. Spielminute den Siegtreffer für die Panther, die damit den vierten Sieg im vierten Saisonspiel gegen die Franken feierten. „Was besseres kann man sich eigentlich nicht vorstellen, wenn man in Nürnberg spielt und dann auch noch das Siegtor erzielt, das ist ein überragendes Gefühl“, sagte Elsner. „Mich freut es natürlich innerlich viel mehr, als wenn ich sonst ein Tor schieße.“

Die Ice Tigers, die seit dem letzten Aufeinandertreffen mit den Panthern Anfang des Jahres in sechs Partien nur einmal verloren, mussten    auf   Chris Brown verzichten. Der Stürmer  hatte sich am Freitagabend gegen die Eisbären Berlin, als Patrick Reimer mit einem Hattrick  aus einem 3:4-Rückstand im Alleingang noch einen 6:4-Sieg machte, eine Knieverletzung zugezogen und muss etwa sechs Wochen lang pausieren. 



Dieser Sieg aber schien die Nürnberger zu beflügeln, denn die Devise für die Gastgeber vor 6140 Zuschauern lautete von Beginn an Vollgas. Die Franken stürmten unentwegt nach vorne.   Die Ingolstädter konnten sich in dem temporeichen Spiel kaum befreien, einzig Mike Collins und Maury Edwards versuchten es zwischendurch aus der Distanz (4.).

Doch die Franken machten sogleich weiter: Die größte Möglichkeit hatte Brett Festerling (8.), der jedoch genauso an Reimer scheiterte wie kurz darauf auch Brandon Buck (9.). Eine Führung der Gastgeber wäre verdient gewesen – doch die fiel plötzlich auf der anderen Seite: Nach einem Konter traf Tyler Kelleher, der den Spielzug selbst eingeleitet hatte, mit einem Schuss in die linke untere Ecke zum 0:1 (12.). Die 600 mitgereisten ERC-Fans, die im Derby-Zug nach Nürnberg gekommen waren, waren völlig aus dem Häuschen.

Die Gäste agierten fortan deutlich sicherer. Nach einem Pass Thomas Greilingers vergab Jerry D’Amigo eine gute Chance der Panther (17.). Auch zu Beginn des zweiten Drittels hatte Greilinger die erste Möglichkeit des ERC (22.). Doch  dann nahm die Druckphase der Ice Tigers einen neuen Anlauf. Topscorer Leo Pföderl prüfte Reimer (23.), Buck versuchte es aus der Distanz (28.) und Jason Bast aus vollem Lauf (29.). Auf der anderen Seite hätte Brett Olson beinahe von einem Fehler Andreas Jenikes im Tigers-Tor profitiert (31.).
Doch dieses Mal waren die Versuche der Nürnberger  von Erfolg gekrönt: Bei einem Angriff über die rechte Seite passte Shawn Lalonde auf Daniel Weiß, der zum 1:1 traf (33.).

Der zweite Spielabschnitt wurde deutlich härter geführt. Dies musste vor allem Benedikt Kohl spüren, der in der 25. Minute  niedergestreckt wurde, auf der anderen Seite war Pföderl bei einem Zweikampf mit Ryan Garbutt der Leidtragende (30.).

Unterstützt von ihren lautstarken Fans legten beide Teams im letzten Drittel noch einmal einen Gang zu, was sich in zahlreichen Strafen niederschlug. Beide Mannschaften mussten immer wieder teils doppelte Unterzahlsituationen überstehen. Doch Elsner behielt in der kochenden Arena einen kühlen Kopf und erzielte nach einem schönen Pass Ville Koistinens seinen 13. Saisontreffer zum 2:1 für den ERC (48.).   „Ich habe  momentan das Glück, mich freut es natürlich selbst brutal“, sagte der Torschütze. „Ich hoffe, das bleibt auch bis zum Ende der Saison so. “

In der heißen Schlussphase, als die Nürnberger alles nach vorne warfen und ihre Anhänger sie förmlich zum Ausgleich schreien wollten, stellte Reimer noch einmal seine ganze Klasse unter Beweis.  Auf der Gegenseite hätte Darin Olver, der  frei vor Jelike auftauchte, sogar noch erhöhen können (52.).  „Es war ein gutes Eishockey-Spiel und wir sind alle zufrieden, dass wir gegen Nürnberg bei so einem engen Spiel auch gewonnen haben“, meinte Elsner.

 
Nürnberg Ice Tigers: Jenike – Lalonde, Aronson; Gilbert, Festerling; Jurcina, Mebus; Bender – P. Reimer, Acton, Pföderl; Segal, Buck, Bast; Kislinger, Bassen, Fox; Weber, Weiß, Mieszkowski.

ERC Ingolstadt: J. Reimer – Kohl, Koistinen; Edwards, Sullivan; Friesen, Wagner – Elsner, Cannone, Collins; Kelleher, Olver, Garbutt; Greilinger, Olson, D’Amigo; Jobke, Taticek, Mashinter. 

Schiedsrichter: Nikolic/Schütz.

Zuschauer: 6140.

Tore: 0:1 Kelleher (12.), 1:1 Weiß (33.), 1:2 Elsner (48.).

Strafminuten: 16 + Disziplinar  Weiß / 12.
 

Julia Pickl