Elektroauto in Sicht

09.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Stuttgart/Hamburg (DK) Porsche denkt über den Bau eines Elektro-Sportwagens nach. "Es wird von uns in Zukunft sicher einen Hybrid- Sportler und am Ende auch einen Elektro-Sportwagen geben. Dieser Trend ist nicht mehr aufzuhalten", sagte Porsche-Chef Michael Macht dem Magazin "auto motor und sport" (Donnerstag). VW will bereits 2013 ein Elektroauto in Kleinserie auf den Markt bringen, wie das Hamburger Magazin "Stern" berichtete.

Bisher seien die Batterietechnik und die Ladezyklen dafür aber noch nicht ausreichend, sagte der Porsche-Chef. "Ein Elektro-Sportwagen macht für Porsche erst dann Sinn, wenn er ähnliche Fahrleistungen und die Reichweite heutiger Sportwagen bietet."

Durch die Erweiterung der Modellpalette um Hybrid-Antriebe und Elektromodelle will Porsche den Flottenverbrauch in den nächsten Jahren um fast ein Viertel senken. Derzeit liege dieser bei 283 Gramm CO2 pro Kilometer. "2016 werden wir bei etwa 214 Gramm liegen."

Obwohl die Absatzkrise auch Porsche mit voller Wucht getroffen hat, bleiben die Stuttgarter Macht zufolge weiter der profitabelste Autobauer der Welt. "Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr zwar rund ein Viertel weniger Autos abgesetzt, werden aber aller Voraussicht nach mit einer zweistelligen operativen Rendite abschließen.

Im Zuge der geplanten Verschmelzung mit Volkswagen sieht Macht die größten Einsparpotenziale bei Elektrik und Elektronik. "Da werden bei einer Fahrzeugentwicklung schon hohe dreistellige Millionenbeträge aufgerufen, in etwa rund 20 Prozent der gesamten Entwicklungskosten für ein neues Auto." Bei den Geländewagen Porsche Cayenne, VW Touareg und Audi Q7 liegt laut Macht der Anteil der gleichen Teile heute schon bei fast einem Drittel (30 Prozent).

Volkswagen wird 2013 das erste Elektroauto in einer Kleinserie auf den Markt bringen. Das sagte VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg dem "Stern". Der Elektromotor dieses Wagens werde zwischen 60 und 70 Kilowatt (81 bis 95 PS) leisten. Skeptisch ist der VW-Chefentwickler allerdings hinsichtlich einer Batterie-Reichweite von 300 oder 500 Kilometern. "Das wird noch etwas dauern." Für den Privatgebrauch würden aber 100 bis 120 Kilometer reichen.