Einladung zum Schnellfahren

26.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:33 Uhr

Noch vor dem Ortsschild soll nach den Plänen von Manfred Klos der Fahrbahnteiler eingebaut werden, dem weiter ortseinwärts drei Bauminseln folgen würden. - Foto: Mücke

Allersberg (rm) "Das ist eine Zumutung. Hier ist es fast nicht mehr lebenswert. Wir hätten die Hoffnung, dass für nächstes Jahr eine Lösung umgesetzt wird." Ein Anlieger im Baugebiet "Unter der Harrbruck" und gleichzeitig zur Altenfeldener Straße machte sich gehörig Luft, als der Umweltausschuss zum dritten Mal das Thema der Geschwindigkeitsreduzierung beriet und ohne konkrete Lösung auseinander ging.

Denn über das wie oder welche Lösung, da schieden sich wieder einmal die Geister. Mit einer neuen Geschwindigkeitsmessung und gleichzeitiger Erfassung der Fahrzeuge hatte der Markt im September neue Fakten zusammengetragen. Gut 2700 Fahrzeuge waren gezählt worden, von denen zwischen 35 und 40 Prozent deutlich die zulässigen 50 Stundenkilometer überschritten hatten. Mit 146 Kilometern war der absolute Spitzenreiter unterwegs gewesen.

Als einen neuralgischen Punkt hinsichtlich der Geschwindigkeit bezeichnete Polizeihauptkommissar Rudolf Eberle die Situation kurz vor dem Ortsschild in der Altenfeldener Straße. Die nur einseitige Bebauung und gegenüber die freie Landschaft verleite die Autofahrer zum schnellen Fahren. Eberle stellte auch klar, dass es sich hier nicht um eine Wohn-, sondern um eine Durchgangsstraße handle, womit auch Schwellen oder ähnliche Fahrbahnerhöhungen ausscheiden würden.

Planer Manfred Klos hatte eine Lösung vorbereitet, die Kosten von rund 35 000 Euro verursachen würde. Sie sieht etwas weiter ortsauswärts einen Fahrbahnteiler mit Baumtor vor. Innerorts würden drei wechselseitige Fahrbahnverengungen mit Bäumen folgen. Der Fahrbahnteiler würde eine Querungshilfe erhalten und auf der Nordseite der Altenfeldener Straße sollte ein schottergebundener Weg angelegt werden. "Nur die Kombination bringt eine Wirkung", kommentierte Eberle, wies aber andererseits auf die zunehmende Geräuschkulisse wegen abbremsender und anfahrender Fahrzeuge hin.

Thomas Sturm (FW) sah darin allerdings keine optimale Lösung und befürchtete auch einen Präzedenzfall, weil die Anlieger weiterer Straßen mit ähnlichen Sorgen kommen könnten. Für ihn wäre eine mit Induktionsschleife ausgerüstete Ampel die bessere Lösung. Darin sahen aber der Bürgermeister und einige Anlieger keine optimale Lösung. Letztlich einigte man sich lediglich darauf, die Lösung mit einer Ampel nochmals zu untersuchen.