Ingolstadt
Einkaufen ohne Grenzen

Edeka plant in Gaimersheim weiteren Lebensmittelmarkt – mit Folgen für die benachbarten Straßen

07.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:10 Uhr

Ingolstadt (DK) Zwischen dem Westpark, Friedrichshofen und Gaimersheim sollte es eigentlich an Einkaufsmöglichkeiten nicht fehlen. Das Gebiet wirkt bereits wie eine einzige Ansammlung von Großmärkten und Geschäften. Und doch kommen immer neue hinzu. Und die bringen wieder mehr Verkehr.

So ist es wohl auch kein Zufall, dass gerade in Friedrichshofen eine der aktivsten Bürgerinitiativen (FBI) sich seit Jahren eines Themas annimmt: der Verkehrsbelastung. Sie bekommt jetzt neuen Diskussionsstoff, denn im Gaimersheimer Gewerbegebiet „Kleine Heide Nord“ will sich ein weiterer Edeka-Verbrauchermarkt mit Café ansiedeln.

Was bedeutet das für die Straßen in der Nachbarschaft? „Das sollten wir uns wegen der absoluten Nähe schon genauer anschauen“, forderte Ökodemokrat Franz Hofmaier, als das Gaimersheimer Gewerbeprojekt zum ersten Mal im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurde. „Wir sollten den Fokus mehr auf den öffentlichen Nahverkehr richten.“

Edeka will auf einer zwei Hektar großen Fläche östlich des Möbelhauses Gruber zwischen den beiden Verkehrskreiseln keinen x-beliebigen Lebensmittelmarkt bauen, wie es schon viele andere gibt. Nach Angaben von Pressesprecher Alexander Hippach ist an ein neues Konzept gedacht. Edeka erregte vor einigen Jahren schon viel Aufmerksamkeit durch die innovative Gestaltung seines Verbrauchermarktes in der Römerstraße. Der neue in Gaimersheim hat eine ähnliche Größenordnung mit maximal 2900 Quadratmeter Verkaufsfläche. Hippach kündigt den Baubeginn für diesen Herbst an. Eröffnung soll im Sommer sein.

Die Stadt Ingolstadt hat als Nachbarin keine Einwände gegen den Markt, was die geschäftliche Seite betrifft. Der geplante „großflächige Lebensmittelvollsortimentmarkt“ lasse „keine nachteiligen Auswirkungen auf den Ingolstädter Einzelhandel erwarten“, lautet die Stellungnahme aus dem städtischen Planungsreferat.

Etwas vorsichtiger fällt die Beurteilung beim Verkehr aus. Die rund 230 Parkplätze des Verbrauchermarktes können von Norden über den Stadtweg und von Süden über die Dr.-Ludwig-Kraus-Straße angefahren werden. Laut einem Gutachten, das den aktuellen und den zusätzlichen Verkehr bewertet, sind sowohl der Lana-Grossa-Kreisel als auch der Kreisverkehr der Kriegsstraße/Ingolstädter Straße/Dr.-Ludwig-Kraus-Straße „an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen“. Die Marktgemeinde Gaimersheim prüft bereits, ob sie an den Verkehrskreiseln Bypässe bauen soll. Wie Jürgen Wegmann, Chef des Ingolstädter Amtes für Verkehrsmanagement, gestern auf Anfrage sagte, hat die Stadt weitere Daten von Gaimersheim angefordert. „Aus unserer Sicht sind die Verkehrszahlen auf der Ingolstädter Straße und auf dem Stadtweg relevant.“ Zählungen aus dem Jahr 2012 hätten hier 12 500 beziehungsweise 27 300 Kfz pro Tag ergeben – interessant auch für die Friedrichs-hofener Nachbarn.

Die SUV-Fahrer können übrigens unbesorgt sein: Laut Bericht der Stadtplaner werden die Parkplätze überbreit angelegt, „um ein bequemes Ein- und Ausparken auch für größere Pkw zu gewährleisten“.