Eichstätt
"Einführung verschlafen"

19.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Eichstätt (ksm) Die Pkw-Maut für Ausländer liegt vorläufig auf Eis. CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat das Vorhaben aufgrund eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens gestoppt. Braucht Deutschland die Maut überhaupt

Walter Zacher (49), Industriemeister aus Ingolstadt: „Ich hätte kein Problem damit, die Pkw-Maut zu bezahlen – auch ohne Ausgleich durch Kfz-Steuer. Unsere Straßen sind so marode, das Geld könnten wir gut brauchen.“

Waldemar Müller (61), Angestellter aus Treuchtlingen: „Wenn man ein Projekt auf den Weg bringt, sollte man sich vorher schlaumachen, ob es durchführbar ist. Das hat die CSU nicht getan. Für mich war klar, dass die EU die Pkw-Maut beanstanden wird.“

Julia Gegg (20), Abiturientin aus Landershofen: „Die Pkw-Maut in ihrer aktuell diskutierten Form hat für mich auch etwas mit Rassismus zu tun. Denn die Verrechnung mit der Kfz-Steuer halte ich für schwierig. Ich bin darum gegen die Maut.“

Gabriele Krieglmeier (49), Altenpflegerin aus Pfahldorf: „Deutschland hätte die Maut schon viel früher einführen müssen, dann hätten wir das aktuelle Problem erst gar nicht. Jetzt ist es keine Entscheidung der Länder mehr, sondern eine der EU. Das hat der Bund schlichtweg verschlafen.“

Wilfried Schindler (53), Augenarzt aus Eichstätt:

„Die EU hat ihre Vorschriften und muss das Vorhaben eben nun prüfen. Ich finde die aktuelle Diskussion darum übertrieben. Abgesehen davon: Auch andere Länder haben eine Pkw-Maut. Warum sollten wir also keine haben“