Arnbuch
Eine kleine Stiefelaffäre

Arnbucher Feuerwehrmänner sind mit Teilen ihrer Ausrüstung unzufrieden

19.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Kritischer Blick in die Kleiderkammer: Auch der Arnbucher Feuerwehrkommandant Jürgen Schmid ist mit den Gummistiefeln für seine Leute alles andere als zufrieden. - Foto: Patzelt

Arnbuch (pa) Die Feuerwehrkameraden aus Arnbuch haben gewählt. Während sich im Vorstand des Feuerwehrvereins mit dem neuen Kassier Florian Wittmann eine Änderung ergab, blieb im Bereich der Aktiven alles beim Alten: Die Kommandanten Jürgen Schmid und Christian Götz, wurden Ämtern bestätigt.

Nachdem die Regularien unaufgeregt über die Bühne gingen, geriet ein „großes Anliegen“ zum Thema Nummer eins. Die Anwesenheit von Vertretern der Stadt Beilngries und der Kreisbrandinspektion Eichstätt auf der Dienstversammlung nutzten einige Arnbucher Feuerwehrmänner spontan, um auf ihre Stiefel aufmerksam zu machen.

„Andere Feuerwehrler haben komfortable Lederstiefel und wir frieren uns in unseren Gummistiefeln im Winter die Zehen ab. Können wir da nicht einfach unsere Audi-Sicherheitsstiefel benutzen”, fragte ein Feuerwehrmitglied nach. Außerdem seien die Gummistiefel „oben viel zu eng geschnitten ” und man komme „nach dem Tragen kaum mehr heraus”.

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) bot an, dass die Stadt „den üblichen Teil” für Ledersicherheitsschuhe zahle und der Rest entweder privat oder aus der Kasse des Feuerwehrvereins getragen wird. Dies sei auch im Bereich der Beilngrieser Wehr so geregelt. Bei einer Eigenbeteiligung gingen die Sicherheitsschuhe dann auch in den privaten Besitz über. Allerdings bat Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster, die Gummistiefel „nicht ganz zu entsorgen”, denn bei Wassereinsätzen gebe es „nichts Besseres“.

Zur Feuerwehrdienstversammlung hatten sich 18 Stimmberechtigte eingefunden, die Wahl ging reibungslos über die Bühne. Jürgen Schmid fungiert weitere sechs Jahre als erster Kommandant, Christian Götz als sein Stellvertreter.

Die Bürgermeisterin kommentierte: „Das einstimmige Votum zeigt deutlich, dass ihr das uneingeschränkte Vertrauen eurer Kameraden genießt und euch auf diese verlassen könnt”. Dass beide Kommandanten „relativ jung” sind, sei ein besonderer Glücksfall für das Dorf. So könne man auch leichter Jugendliche für den Feuerwehrdienst aktivieren. Eines hatte die Rathauschefin zu bemängeln: die Frauenquote. „Es wäre schön, wenn ihr die ein oder andere Dame für den Feuerwehrdienst gewinnen könntet. Das würde etwas Schwung reinbringen”, meinte Frauenknecht schmunzelnd.

Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster ging auf einige Neuerungen und Umstrukturierungen im Landkreis Eichstätt ein. Ab 1. März ist für die Stadt Beilngries und die Ortsteile ein neuer Kreisbrandmeister im Amt. Er wird vom Landrat am 28. Februar öffentlich in den Dienst gestellt. Den Namen wollte Forster allerdings noch nicht nennen. Der Kreisbrandinspektor kündigte ferner eine weitere Umstrukturierung im Bereich der Kreisbrandmeister im Landkreis an.

Auch heuer werde es eine Truppmannausbildung geben. „Aber auch diese wird im nächsten Jahr durch eine modulare Ausbildung ersetzt und völlig neu überarbeitet”, blickte Forster voraus. Er wies außerdem auf die vorgeschriebenen Stärkemeldungen der Feuerwehren hin, die normalerweise bis zum 31. Januar vorliegen müssten, dieser Termin aber oft nicht eingehalten werde.

Abschließend ging Forster auf den neuen Digitalfunk ein. „Im Oktober wird mit der Polizei und der Leitstelle begonnen, im Dezember sind die Feuerwehren dran”, informierte der Brandinspektor. Die einzelnen Feuerwehren erhalten pro Einheit drei Funkgeräte. „Lasst euch bitte schulen, damit ihr danach die neue Technik beherrscht”, rief Forster die Feuerwehrkameraden auf.