Beilngries
Eine Frage des Respekts

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Beilngries (rgf) Bei den Diskussionen am Donnerstagabend ist ausführlich über Kindergarten und Grundschule gesprochen worden. Zwischendurch mag sich so manches Gremiumsmitglied selbst in seine Kindheit zurückversetzt gefühlt haben, ging es doch plötzlich ums Petzen und um fehlenden Respekt vor dem Gesprächspartner.

Der persönliche Schlagabtausch nahm seinen Lauf, nachdem der Wiesenhofener Ortssprecher Benjamin Schneider - seines Zeichens Mitglied bei der Bürgerliste - seine Kritik an der Stadtpolitik in Sachen Kindergartenneubau geäußert hatte. Anetsberger wollte seine Gegenargumente erläutern, störte sich aber dann daran, dass Schneider mit dem Kopf schüttelte. "Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen um Ihren Kopf, weil er so hin und her wackelt", sagte der Rathauschef. Und er legte gleich noch nach in Richtung des Ortssprechers, der als Lehrer arbeitet. Ihn würde interessieren, wie Schneider auf Schüler reagiert, die sich im Unterricht so benehmen wie der Wiesenhofener hier im Gremium, sagte Anetsberger. "Wir sind hier nicht in der Schule", brummte Manfred Thoma (BL/FW). Der Bürgermeister erbat sich dennoch mehr Respekt. Das wollte Schneider nicht unkommentiert lassen. Die Forderung nach einer respektvollen Zusammenarbeit sei schön und gut. Dann müsse Anetsberger aber gerecht sein und auch die CSU-Fraktion regelmäßig ermahnen, schimpfte Schneider. Dort werde getuschelt und gelacht, wenn Stadträte der Bürgerliste und auch SPD-Einzelkämpfer Rüdiger Stein, übrigens auch Lehrer, zu Wortbeiträgen ansetzen. Anetsberger erwiderte nur einen Satz, ganz im Bilde der Schulklasse bleibend: "Das war jetzt Petzen."

Vize-Bürgermeister Anton Grad (CSU) nahm die Auseinandersetzung mit weniger Humor. Er betonte, dass Rüdiger Stein ein seriöser und allseits respektierter Stadtrat sei. Es gebe keinen Grund für die CSU, den SPD-Mann auszulachen. Benjamin Schneider solle künftig besser nachdenken, bevor er im Gremium solche Anschuldigungen äußere, mahnte der Vize-Bürgermeister.