Bergen
Eine Feier für das Münster in Bergen

Am Sonntag findet der Festakt zur Wiedereinführung des Titels für die Wallfahrtskirche mit Eichstätts Bischof statt

05.10.2021 | Stand 09.10.2021, 3:35 Uhr
Die Wallfahrtskirche in Bergen hat seit dem vergangenen Jahr wieder den Münster-Status. Diese sogenannte Wiederherstellung wird nun am Sonntag gefeiert, zuerst mit einem Festgottesdienst, −Foto: Böhm, Veit

Bergen - Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz im Neuburger Stadtteil Bergen ist wieder Münster. Was seit gut eineinhalb Jahren bereits auf dem Papier gilt, soll nun auch ganz offiziell mit einem Festakt erfolgen. Am Sonntag kommt dazu Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke nach Bergen, um mit den Gläubigen die Wiedereinführung dieses Titels zu feiern.

Der Eichstätter Oberhirte hatte das Gotteshaus im Februar des vergangenen Jahres wieder zum Münster erklärt. Dieser seltene Akt wurde damit begründet, dass die "Wallfahrtskirche zu Bergen historisch und künstlerisch wertvoll" sei und "eine kontinuierlich hohe Bedeutung im religiösen und kulturellen Leben der Region besitze". Gleichzeitig legte das Bistum damals Wert darauf, dass es sich bei dem Akt nicht um eine Erhebung zum Münster handelt. Schließlich ist Heilig Kreuz laut Überlieferung bereits im Mittelalter als Münster bezeichnet worden. An diesem Sonntag wird die Auszeichnung mit einem Festakt sowie einem Konzert gewürdigt. Die Feier hatte wegen der Pandemie bisher nicht stattfinden können.

Nach dem Kirchenrecht bedeutet die Auszeichnung als Münster ein "Privileg, gewährt durch einen besonderen Rechtsakt". Ausgegangen wurde bei dieser Auszeichnung von einem historischen Befund. Bereits im Jahre 1156 wurde die Kirche als "Münster zu Paring" bezeichnet. Damals, am 11. September, zogen die Bischöfe von Bamberg und Eichstätt in feierlicher Prozession in die Münsterkirche ein. Bischof von Eichstätt war zu der Zeit Konrad, der 24. Nachfolger des heiligen Willibald, des Gründers des Bistums.

An diesem Sonntag wird nun Gregor Maria Hanke, der 82. Bischof von Eichstätt, in die Münsterkirche einziehen, um dem Festgottesdienst vorzustehen. Dieser beginnt um um 9.30 Uhr und startet wie im Jahr 1156 mit dem Einzug des Bischofs in das Münster. Mitwirken werden die beiden zuvor hier tätigen Priester, Ludwig Mödl und Domkapitular Leodegar Karg. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von der Baringer Blaskapelle und dem Organisten Edgar Mayer. Am Nachmittag um 16 Uhr findet dann in der Münsterkirche ein festliches Konzert statt mit dem Eichstätter Kammerorchester unter Leitung von Georg Hanauska statt.

Das Münster Heilig Kreuz Bergen hat die Besonderheit, dass zwei unterschiedliche Baustile - Romanik und Rokoko - harmonisch zusammenfügen. Aus der romanischen Hallenkirche, die etwa um das Jahr 1100 erbaut worden ist, wurde fast 700 Jahre später in der Rokoko-Zeit eine lichte "Aula Gottes".

Konzert des Eichstätter Kammerorchesters

Bergen - Musikalisch erfährt der Festtag in Bergen eine Würdigung und Aufwertung durch ein festliches Konzert, das um 16 Uhr in der Münsterkirche stattfindet. Zu Gast ist das Eichstätter Kammerorchester unter Leitung von Georg Hanauska, der ein Konzertprogramm mit flotter, eleganter, tänzerischer wie auch höchst virtuoser Musik zusammengestellt hat.

Das Ensemble, das es seit 1961 gibt und das ausschließlich aus ambitionierten Laienmusikern besteht, führte das Programm bereits Ende Juli in Eichstätt auf und bescherte damals eine sommerliche Freude. Nun erlebt das Konzert am Festsonntag in Bergen eine Neuauflage.

Auf dem Programm stehen zwei Suiten von Cecil Armstrong Gibbs und Ferenc Farkas, eine glanzvolle Sonate in D-Dur für Streicher und Trompete und ein musikalisch raffiniertes Cantabile des zeitgenössischen Komponisten Enrico Pasini für Streicher und Trompete. Den Solopart übernimmt der Trompeter Hans Jürgen Huber, der am Mozarteum in Salzburg mit der Bestnote 1,0 sein Diplom als Konzerttrompeter erhalten hat. In der festlich-barocken und zugleich witzig-schwungvollen Sonate von Georg Philipp Telemann kann er die Trompete voll auskosten, im engagierten Wettstreit mit dem Orchester. Eine andere Welt erklingt im Cantabile von Enrico Pasini, im Original für Trompete und Orgel komponiert und von Huber selbst für Streichorchester arrangiert.

Die Zahl der Zuhörer ist auf rund 130 begrenzt. Eine Anmeldung unter kirchenkonzert-bergen@gmx.de ist erforderlich. Während der Aufführung kann am Platz die Maske abgenommen werden. Der Eintritt ist frei, über eine Spende für die Kirche Bergen beziehungsweise zur Deckung der Kosten würde sich das Orchester aber sehr freuen.

DK/max