Pipinsried
"Eine einmalige Gelegenheit"

Vereinsboss Konrad Höß möchte mit seinem FC Pipinsried die Bayernliga-Qualifikation schaffen

09.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:44 Uhr

Für seinen FC Pipinsried nahezu rund um die Uhr im Einsatz: Konrad Höß. Inzwischen jedoch trägt sich der Klubchef des FC Pipinsried ernsthaft mit Rücktrittsgedanken - Foto: R. Baur

Pipinsried (SZ) Noch nie in insgesamt 17 Jahren Landesliga stand der FC Pipinsried zum jetzigen Zeitpunkt so gut da wie in diesem Winter. Als Tabellendritter geht das Team der Gelbblauen in die entscheidende Frühjahrsrunde und hat beste Aussichten, sich unter den ersten Acht zu platzieren, welche am Ende die Direktqualifkation zur Bayernliga schaffen würden.

Es wäre der größte Erfolg in der 45-jährigen Vereinsgeschichte. Was sagt Klubchef Konrad Höß dazu?

Herr Höß, der FCP hat vom Verband auch die Zulassungskriterien zur neuen Regionalliga Bayern erhalten. Wie schnell sind diese Unterlagen im Papierkorb gelandet?

Höß: In den Papierkorb habe ich sie nicht geworfen. Ich habe mich schon mit meinen Leuten im Verein eingehend besprochen. Für uns ist jedoch eine Regionalliga wirtschaftlich und organisatorisch absolut nicht machbar. Das hat Pipinsried nicht im Kreuz.

Die Regionalliga ist für den FCP also nicht machbar. Wie schaut’s mit der Bayernliga aus? Für Sie wäre sie sicherlich ein Traum, oder?

Höß: Das ist jetzt eine einmalige Gelegenheit. Aindling und Gersthofen haben die Unterlagen nicht eingereicht. Und wer weiß, ob es Heimstetten packt. Für unsere Region wäre die Bayernliga Süd natürlich ein Traum. Die Bayernliga wäre zum Abschied noch einmal mein Wunsch.

Sie sprechen von Abschied?

Höß: Ich denke mittlerweile schon ans Aufhören. Ich merke, dass ich nicht mehr die Kraft aufbringe wie noch mit 50. Man wird nicht jünger. Es ist eh’ ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe. So ernsthaft wie jetzt habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wirklich aufzuhören.

Ihre Aktivitäten in der Winterpause auf dem Transfermarkt lassen darauf schließen, dass Sie direkt für die Bayernliga qualifizieren wollen . . .

Höß: Das ist unser Bestreben. Wir müssen versuchen, dass wir optimal aus der Winterpause kommen. Wir haben uns dementsprechend vorbereitet. Es wird aber nicht ganz so einfach.

In den Testspielen hat der FCP doch einige Gegentore hinnehmen müssen . . .

Höß: Das waren viel zu viel. Es hat in erster Linie am Mittelfeld gelegen, dort wurde oft zu spät attackiert. Bei langen Bällen hat’s dann, weil wir schlecht gestanden sind, lichterloh gebrannt. Das Mittelfeld muss früher zumachen und draufgehen.

Von den jüngsten drei Trainern war Denis Dinulovic mit einem Jahr am längsten in Pipinsried. Jürgen Schäfer hat nach dem Rücktritt von Roland Baumgärtner gute Arbeit abgeliefert. Werden Sie mit ihm für die neue Saison verlängern?

Höß: Das kann ich heute noch nicht sagen. Entscheidend ist, was jetzt in den zwölf Partien im Frühjahr passiert. Ich mag den Jürgen sehr gern. Es ist lobenswert, was er macht. Aber bei mir steht der Verein im Vordergrund – und wenn er in der Rückrunde keinen Erfolg hätte, würde sich im Sommer sicherlich etwas tun. Andererseits aber, wenn wir jetzt sauber Fußball spielen und alles in Ordnung bleibt, hätte ich keinen Grund, den Trainer zu wechseln. Mit wäre es ohnehin am liebsten, mit Schäfer weiterzumachen.