Schernfeld
Ein Wohlfühlnachmittag

Beim Landfrauentag in Schernfeld ging es heuer um das Thema "Das ist Heimat"

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr
Zum Jubiläum "70 Jahre Landfrauen" gab es beim Landfrauentag in Schernfeld eine große "Gwandschau". −Foto: Bauer

Schernfeld (EK) "Grüaß enk Gott, mitnand! Sche werd die Stund in unsrer Rund." - Der Landfrauenchor unter der Leitung von Josef Weidenhiller gab's vor: Der Landfrauentag im Gasthaus Schernfelder Hof ist ein wichtiger Termin im Jahreslauf.

Nicht nur Bäuerinnen, sondern auch viele andere Frauen kommen zusammen, um einen unterhaltsamen, aber auch informativen Nachmittag zu erleben. Eine Menge Ehrengäste, unter ihnen Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel, Landrat Anton Knapp und Bezirksrat Reinhard Eichiner, viele Bürgermeister und Vertreter der Behörden fühlen sich auf dem Landfrauentag daheim.

"Das ist Heimat" war denn auch das Thema des Festvortrags zum Jubiläum 70 Jahre Landfrauen im Bayerischen Bauernverband (BBV), den die Bezirksbäuerin Christine Singer hielt (siehe eigenen Artikel).

Kreisbäuerin Christa Weber blickte in ihrer Ansprache auf den Einsatz der Landfrauen für die Heimat seit 1948 zurück: Kurz nach dem Krieg, so die Worte von Weber, ging es darum, die Versorgung mit Nahrung sicherzustellen. Heute, in Zeiten des Überflusses, engagieren sich die Landfrauen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Nahrung und für die Wertschätzung der Produkte, die mit Herzblut erzeugt wurden.

Christa Weber ging auch auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft ein: Viele Betriebe gaben die Tierhaltung auf oder stiegen groß ein. Zuerst der Trend zur Spezialisierung, dann wieder der Versuch, auf mehreren Beinen zu stehen. Einige führen die Betriebe im Nebenerwerb, manche stiegen in die Direktvermarktung ein.

Die Kreisbäuerin berichtete ferner darüber, was bei den Landfrauen im vergangenen Jahr geboten worden sei. Sie erinnerte an die vielen gesellschaftlichen beziehungsweise informativen Veranstaltungen und Fahrten. Beim Kreisbauerntag erbrachte die Tombola der Landfrauen 3500 Euro, die sie für die Dorfhelferinnen-Station spendeten. Im Landfrauencafé verkauften sie Kuchen und Kiacherl. Dadurch konnten sie jeweils 1000 Euro übergeben an die Palliativstation Eichstätt und an die Leistmühle Altmannstein/Demling.

Beim moderierten Grußwort fragte die Kreisbäuerin die Teilnehmer nach deren "Eigenheiten". Die Antworten: "Ich mag das kreative Chaos" (Tanja Schorer-Dremel), "Hartnäckigkeit im privaten und dienstlichen Bereich" (Landrat Anton Knapp), "Ich habe überhaupt keine Eigenheiten" (Bürgermeister Ludwig Mayinger) und "Ich bin manchmal hektisch" (Magda Seitz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten).

Zum Jubiläum 70 Jahre Landfrauen gab es mit der "Gwandschau" ein besonderes Schmankerl. Eine große Gruppe trat in den verschiedenen Trachten aus der Zeit von 1860 bis 1920 auf. Kreisheimatpfleger Dominik Harrer, Moderator und Festkapelle in einer Person, begleitete die Paare musikalisch, stellte sie vor und erklärte den Zuschauern die Besonderheiten des Gwands.

Nazan Cevic ist frisch gebackene Hauswirtschaftsmeisterin. Die Kreisbäuerin und ihre Stellvertreterin Irmgard Pfaller hießen sie mit einem Geschenk herzlich willkommen. Der Landfrauenchor feierte ebenfalls ein Jubiläum. Zum 25. Mal trat er in Schernfeld auf. Aus diesem Grund lieferte er witzig-lustige Einlagen und sang zusammen mit den Besuchern gemeinsam viele Lieder.