Ingolstadt (hl) Zwischen der Ochsenmühlstraße und dem Parkplatz am nordwestlichen Eck des Klinikums wird der bestehende Feldweg in direkter Linie zu einer provisorischen Straße ausgebaut. Der Stadtrat hat dieser sogenannten Variante 2b unter den drei ursprünglich angebotenen Lösungen am Mittwoch mit großer Mehrheit (nur fünf Gegenstimmen quer durch die Fraktionen) zugestimmt.
Die vorausgegangene Diskussion drehte sich aber auch um den Parksuchverkehr rund ums Krankenhaus und vor allem um die Parkgewohnheiten vieler Beschäftigter des Klinikums. Bekanntlich gibt es schon lange Beschwerden, dass die Wohnstraßen im Umfeld von Bediensteten und Besuchern zugeparkt werden, obwohl es eigentlich genug Stellflächen auf den offiziellen Parkplätzen gibt.
FW-Stadtrat Gerd Werding lieferte dazu eine tagesaktuelle Zahl: Am Mittwochmittag seien von den 1650 regulären Stellplätzen beim Klinikum nach Auskunft aus der Verwaltung nur 1150 belegt gewesen. Dennoch gebe es tagtäglich aus Bequemlichkeit viele Langzeitparker in den umliegenden Wohnstraßen. SPD-Vertreter Thomas Thöne riet spontan zu erzieherischen Maßnahmen: Man solle gefälligst, ähnlich wie in Teilen der Innenstadt, ein ausdrückliches Anwohnerparken ermöglichen. Fremdparker liefen dann Gefahr, mit Ordnungsgeldern zur Kasse gebeten zu werden.
Auch Oberbürgermeister Alfred Lehmann sah „Faulheit und Bequemlichkeit“ vieler Autofahrer als Ursache der Misere. Über eine Anwohnerregelung könne man nachdenken: „Wir prüfen das.“ FW-Fraktionschef Markus Reichhart regte zudem an, dass das Klinikum seine Mitarbeiter in Sachen Parkplatzsuche klar instruieren möge: „Man kann das auch etwas steuern.“
Was den eigentlichen Tagesordnungspunkt betraf, so unterstrich OB Lehmann die positiven Aspekte, die sich die große Mehrheit der Stadtratsmitglieder durch die nun gefundene Verbindung zur Ochsenmühlstraße erhofft: Es werde sowohl ein schnellerer Rettungsweg aus den westlichen Vororten zum Klinikum geschaffen als auch ein gewisser Entlastungseffekt für die Friedrichshofener Straße erzielt.
Einwände, dass das Provisorium zur Dauerlösung werden könnte, ließ Alfred Lehmann nicht gelten. Spätestens, wenn in Friedrichshofens Süden – wie bereits absehbar – ein neues Baugebiet entstehe, werde auch die Verkehrsanbindung aus dem Westen neu zu regeln sein, so der Oberbürgermeister.
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