Mendorf
Ein unscheinbares und trotzdem vorbildhaftes Leben

Weihbischof Graf würdigt den heiligen Josef in seiner Predigt als mutig und stark - Neues Mitglied der Bruderschaft

22.03.2021 | Stand 26.03.2021, 3:34 Uhr
Weihbischof Josef Graf aus Regensburg mit Pfarrer Wolfgang Stowasser beim Pontifikalgottesdienst zum 337. Josefi-Bruderschaftsfest in Mendorf. −Foto: Mayer

Mendorf - Mit einem feierlichen Pontifikalamt am Sonntag haben die Festlichkeiten rund um die Mendorfer Josefi-Bruderschaft ihren Höhepunkt erreicht.

Als Festprediger war der Regensburger Weihbischof Josef Graf nach Mendorf gekommen. Mit einer neuntägigen Novene hatte sich die Pfarrgemeinde auf das Josefi-Fest vorbereitet. Bereits am Samstag hatte Pfarrvikar John Joseph den Vorabendgottesdienst gefeiert. Die feierliche Andacht am Sonntagnachmittag mit Gelöbniserneuerung, ebenfalls mit John Joseph, beschloss den Festreigen.

Der Namenstag des heiligen Josef am 19. März ist in Mendorf jedes Jahr ein besonderes Ereignis. Viele Mendorfer und Mendorferinnen können am 19. März ihren Namenstag feiern. Da auch Weihbischof Graf den Namen Josef trägt, hat ihm Pfarrer Wolfgang Stowasser zum Namenstag gratuliert.

In seiner Predigt ging Graf auf den Heiligen und sein unscheinbares aber vorbildhaftes Leben ein. Dem heiligen Josef sei in seinem Leben als Vater und Beschützer der Heiligen Familie viel zugemutet worden. Hierbei sei er ein Vorbild, wie er dieses Los angenommen habe, auch wenn es schwer sei.

Den Heiligen beschreibt Graf als mutig und stark und nicht resignierend, "ein Mann von großem charakterlichem Format". Auch heute werde uns als Katholiken gerade auch durch die Verfehlungen, die in der Kirche vorgekommen sind, viel zugemutet. Hier rief er die Anwesenden auf: "Halten Sie der Kirche die Treue. " Wichtig ist ihm auch das "Zeugnis des Einzelnen", zum Beispiel am Arbeitsplatz, auch wenn das manchmal schwer ist. "Hier braucht es Mut, für die Kirche einzutreten. "

Die Bedeutung des Heiligen hat im Laufe der Kirchengeschichte immer mehr zugenommen. Dies zeigt sich auch durch die Erklärung von Papst Pius IX. , der vor 150 Jahren den heiligen Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche erklärt hat. Das Besondere in diesem Jahr ist auch der Umstand, dass Papst Franziskus den Zeitraum vom 8. Dezember 2020 bis zum 8. Dezember 2021 zum "Jahr des heiligen Josef" ausgerufen hat. Hintergrund hierfür ist auch die derzeitige Pandemie, in der viele Menschen mit ihrem unauffälligen wertvollen Wirken Mitverantwortung übernehmen, so wie es der heilige Josef in der Heiligen Familie vorlebte.

Beeindruckt zeigte sich Weihbischof Graf auch von der seit dem Jahr 1684 - also nur ein paar Jahrzehnte nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs - bestehenden Josefi-Bruderschaft in Mendorf. "Der heilige Josef ist ein guter und mächtiger Fürsprecher für die knapp 500 Mitglieder der Bruderschaft", so Graf. Erfreulich für die Mendorfer Bruderschaft: Seit Sonntag zählt auch Weihbischof Josef Graf als Bruderschaftsmitglied.

Dass das Josefi-Fest für die Mendorfer etwas ganz Besonderes ist, zeigt sich zum einen an dem festlichen geschmückten Gotteshaus, zum anderen an der feierlichen Umrahmung der Gottesdienste. Hierzu trug auch die musikalische Gestaltung durch Margot Kiesewetter und Anna Jilke mit ihren Gesangseinlagen unter Begleitung von Organistin Karin Scheringer bei.

Auch der Josefi-Altar in der Kirche St. Leodegar war dem Anlass entsprechend geschmückt. Erstmals bereicherte ein Bild des heiligen Josef auf einem alten Stoff den Altarschmuck. Bei dem nun gerahmten Bild handelt es sich vermutlich um ein Stück aus einer alten Josefi-Fahne, das wiedergefunden worden war.

Wie an jedem Sonntag wurde auch an bei diesen Gottesdiensten im Außenbereich der Kirche ein Bildschirm angebracht. Dort feiern regelmäßig die Gläubigen, die aufgrund der Corona-Auflagen keinen Platz im Kirchenraum bekommen, die Gottesdienste trotz widriger Witterungsbedingungen mit. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete die Prozession von Pfarrvikar John Joseph mit dem Allerheiligsten durch den Ort, während die Gläubigen Corona-bedingt im Gotteshaus blieben. Anschließend spendete der Geistliche den eucharistischen Segen.

myy