Roth
"Ein Trittstein auf dem Weg in die Zukunft"

26 Absolventen der Haus- und Landwirtschaft im Rother Landwirtschaftszentrum freigesprochen

26.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Nicht alle Absolventen haben es zur Freisprechungsfeier ins Rother Landwirtschaftszentrum geschafft. Einige der jungen Landwirte waren verhindert, weil sie zu Fortbildungszwecken in Aserbaidschan und Kanada unterwegs sind. - Foto: Leykamm

Roth (HK) Das Wissen kann mitunter recht bittere Wurzeln haben, die Früchte aber sind süß. So formulierte es vor rund 2000 Jahren der römische Staatsmann Cato und so war es nun auch auf dem Programm der Freisprechungsfeier für insgesamt 24 Absolventen der Haus- und Landwirtschaft im Rother Landwirtschaftszentrum zu lesen.

Den ersten Teil der Weisheit können die zwei Dutzend unterstreichen – aber Bitterkeit ließ die jeweilige Ausbildung vermissen. Diesen Eindruck gewannen die zahlreichen Gäste beim Lauschen der Worte von Klassenprimus Daniel Lenz. Denn im Gegensatz zur Einschätzung des Denkers aus der Antike hat dem jungen Mann aus dem Raum Bayreuth der Wissenserwerb richtig Spaß bereitet. Außerdem habe er wie viele seiner Mitstreiter in den drei Jahren der Ausbildung auch eine persönliche Entwicklung durchlaufen dürfen.

Das freute auch den Leiter der Behörde, Werner Wolf, zu hören, der generell eine freudvolle Einstellung für Ausbildung und Arbeit empfahl. Grund hierfür gäbe es bei beiden Berufszweigen mehr als genug. Denn sowohl die Land- wie auch die Hauswirtschaft seien wichtige Zukunftsbranchen. Anlass zur Freude gäbe es in beiden Bereichen: So könnten sich die Hauswirtschafterinnen beispielsweise im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth einer „funkelnagelneuen Küche“ zu Ausbildungszwecken erfreuen, so Wolf. Die Landwirte hingegen hätten derzeit ihre Freude an einer tollen Maisernte. Zum Beweis brachte der Behördenchef zwei solche Gewächse mit, die stolze 3,20 Meter maßen.

Kreisbäuerin Annette Götz legte den Hauswirtschafterinnen eine Weiterbildung zur Ernährungsfachberaterin ans Herz, wenngleich sie jetzt schon zur Steigerung der Lebensqualität in den Familien und Betrieben beitrügen. Den Stellenwert der Fachkräfte dieses Berufszweigs hob Landrat Herbert Eckstein auf seine eigene Weise hervor. Aufgrund der gewaltigen gesellschaftlichen Herausforderungen würden die Damen wohl bald „mit dem Lasso eingefangen werden“, so begehrt seien sie.

Die Absolventen der Landwirtschaft hätten indes zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, so Eckstein. Für sich selbst ein Bildungsziel erreicht und ihren Eltern auf den Betrieben ein deutliches Signal gegeben, dass es auf den Höfen auch in Zukunft weitergeht. Das habe für Zufriedenheit bei beiden Generationen gesorgt. Alle 24 hätten mit dem Abschluss „einen Trittstein auf dem Weg in die Zukunft“ betreten.

Lob für die zwei Dutzend gab es auch vom Landtagsabgeordneten Volker Bauer. Es sei kein Beruf vielseitiger als der des Landwirts, zur Bewältigung der betrieblichen Herausforderungen gelte es zudem viel Fingerspitzengefühl zu beweisen. „Ihr seid die Traumfrauen“, rief er hingegen den beiden frischgebackenen Hauswirtschafterinnen zu. „Eurer Partner“, schob er vorsichtshalber hinterher. Den Weg der Absolventen zu ihrem Ziel skizzierten die beiden Bildungsberater der jeweilige Zweige, Christine Assenbaum (Hauswirtschaft) und Matthias Köhle (Landwirtschaft) nach.

Höhepunkt der Freisprechungsfeier bildete nach den Reden dann freilich die Übergabe der Zertifikate. Jeder Einzelne der 24 wurde dabei eifrig beklatscht. Eingangs erwähnter Daniel Lenz (in Seulbitz zu Hause) fuhr dabei den größten Applaus ein. Er erzielte mit einer Endnote von 1,55 das beste Ergebnis. Auf Rang zwei landete Simon Burger aus Rohr mit der Note 1,90. Den dritten Platz sicherte sich Stefan Rößler aus Kottensdorf mit einer glatten 2,0. Er war einer von jenen 13 Absolventen, die über das „Bildungsprogramm Landwirt“ als beruflicher Quereinsteiger die Ausbildung absolvierten.

Ebenso wie Michael Batz (Euerwang), Bernhard Braun (Haag), Christoph Endres (Mindorf), Lisa-Marie Engelhard (Grub), Jürgen Gebhardt (Obermainbach), Silke Holluba (Schwabach), Elmar Jank (Massendorf), Bernhard Lang (Laibstadt), Uli Leybold (Leinburg), Roland Nuber (Viehhausen), Andreas Schleußinger (Landersdorf) und Michael Spieß (Laibstadt). Die Ausbildung auf konventionelle Art durchliefen Stefan Ebersberger (Nürnberg), Stefan Dorstewitz (Wendelstein), Mathias Hackner (Österberg), Ruth Moßner (Pyras), Maximilian Röhr (Eichenhof), Lukas Singer (Henfenfeld) und Monika Miriam Ströbel (Ottenhofen).

Eher klein war die Runde der Absolventinnen der Hauswirtschaft: Hier konnten sich Nadine Gross (Roth) und Andrea Rühl (Mittelhembach) über ihre Urkunden freuen. Umrahmt wurde die Freisprechungsfeier vom Landfrauenchor, dessen Damen ganz im Sinne Wolfs die Freude am Leben besangen.