Schrobenhausen
Ein Stadtlauf aus Universitätsprojekt

<DK-XY_trifft>SZ TRIFFT</DK-XY_trifft> die Studentin Sina Zach aus Koppenbach, die in Pfaffenhofen eine Tradition neu beleben möchte

01.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:48 Uhr |
Das Pfaffenhofener Stadtlaufteam: (v.l.) Bernhard Ugele (Organisationsteam), Georg Obermayr (hat die Internetseite erstellt), Horst Zauner (Organisationsteam), Stefan Kantner (Organisationsteam), Initiatorin Sina Zach, Schriftführerin Christiane Tillschneider vom Förderverein. − Foto: privat

Koppenbach (SZ) Reichlich Elan hat sie, die junge Frau aus Koppenbach und den braucht sie auch, denn es ist schon ein großes Projekt, das Sina Zach da mit einigen Mitstreitern auf die Beine stellt. An der Universität Augsburg studiert sie im vierten Semester Global Business Management mit Bachelor-Abschluss. Teil des Studiums ist ein freies Projekt. Eigentlich im Spaß entstand in diesem Rahmen die Idee, den Stadtlauf in Pfaffenhofen wiederzubeleben - jetzt sind es nur noch wenige Wochen bis zum Start.

Sina Zach hat in Schrobenhausen das Gymnasium besucht, in der zehnten Klasse gab es einen Informationsausflug an die Universität Augsburg. Es gefiel ihr dort so gut, dass sie das Angebot der Uni näher unter die Lupe nahm und auf den Studiengang Global Business Management stieß: "Das ist viel mehr Praxis als zum Beispiel bei Betriebswirtschaft", und das war ihr wichtig. Sie legte sich für ihr Abitur ins Zeug, denn der Studiengang ist mit einem hohen Nummerus Clausus und einem Hochschulauswahlverfahren zulassungsbeschränkt: "Ich wusste seit der 10. Klasse, dass ich das machen möchte und war sehr froh, als ich die Zusage bekam", erinnert sich die Studentin.

Jetzt ist das freie Projekt dran, und die Note zählt genauso viel wie die Bachelorarbeit, die als Abschluss zu schreiben ist. Vorgabe: Das Projekt muss einen sozialen oder gesellschaftlichen Hintergrund haben und auf Dauer angelegt sein.

Und wie kam sie dann darauf, als eigenes Projekt den Stadtlauf in Pfaffenhofen zu reaktivieren? Seit sechs Jahren hat es eine solche Veranstaltung dort nicht mehr gegeben, in den Orten rundherum schon. "Eigentlich hat mein Freund das eher im Spaß gesagt", lacht Sina Zach, "und ich bin auch gar keine Läuferin - aber ich fand das eine coole Idee."

Über ein paar Ecken lernte sie dann die örtlichen Organisatoren kennen, holte sich erste Tipps und erfuhr, dass sie sich am besten an Bernhard Ugele wenden sollte, der den Lauftreff in Pfaffenhofen leitet. Sie schrieb ihm eine Mail, und "zwei Tage später saß ich schon zu einem ersten Gespräch bei ihm auf dem Balkon."

Da war die Studentin wohl auf die berühmten offenen Ohren gestoßen, denn tatsächlich wünschte sich Ugele den Lauf schon seit langem zurück, hatte aber keine Zeit, sich um die Organisation zu kümmern. Er holte Horst Zauner und Stefan Kantner mit ins Boot: "Das sind zwei engagierte Läufer und ebenfalls im Lauftreff dabei", weiß Sina Zach.

Alles lief zügig an: "Ab November 2018 haben wir uns in diesem Team einmal im Monat getroffen." Es wurde ein Förderverein gegründet, "um alles vor allem versicherungstechnisch gut auf die Reihe zu bekommen", Sponsoren wurden angeschrieben. Nachdem auf die ersten drei Anfragen drei Absagen kamen, war die junge Frau etwas besorgt, aber dann gab es nur noch Zusagen. So kam der Lauf auch zu seinem offiziellen Namen: 20. Pfaffenhofener Stadtlauf der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte.

Dann begann die Suche nach einer Zeitmessfirma: "Ich habe zehn Unternehmen angeschrieben, Angebote eingeholt und verglichen", erzählt Zach. Das muss schon alles professionell funktionieren. Immerhin gibt es bereits jetzt rund 270 Anmeldungen und das, obwohl der Lauf erst am 20. Oktober stattfinden wird. Bis zehn Tage vorher kann man sich online anmelden, dann noch einmal am Stadtlauf-Tag selbst. Sina Zach rechnet mit etlichen kurzfristigen Nennungen, denn "viele warten sicher ab, wie das Wetter wird."

Ihr Wunschtermin war es nicht, so spät im Oktober, aber "Pfaffenhofen hat im Sommer ein großes Kulturprogramm, da war vorher nichts ohne Überschneidungen möglich." Gar nicht so einfach für die Studentin, das alles unter einen Hut zu bekommen, denn mit Beginn des neuen Semesters wohnt und studiert sie in Bozen, ein Auslandssemester steht an. Aber Bozen ist nah genug, um den Pfaffenhofener Stadtlauf bis zum Abschluss betreuen zu können: "Das ist mein Baby", sagt sie schon ein bisschen stolz und es ist nicht zu überhören, wie ihr die Veranstaltung und die Leute drumherum ans Herz gewachsen sind. Da nimmt man doch ein paar Extrastrapazen im Endspurt gern in Kauf.

Heidrun Budke

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