Walting
Ein neues Baugebiet entsteht

Pläne für "Weinberg II" in Gungolding sollen bis zur Sommerpause vorliegen

16.04.2021 | Stand 19.04.2021, 3:33 Uhr
Die größte der drei Kläranlagen im Gemeindebereich bei Pfalzpaint: Für die Klärschlammentsorgung sucht der Landkreis allerdings nach anderen Lösungen, da eine Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen auf lange Sicht nicht mehr möglich sein wird. −Foto: Gabler

Walting - Ein ehrgeiziges Bauprojekt will die Gemeinde Walting bis zum Jahresende auf den Weg bringen.

Der Bebauungsplan "Weinberg II" in Gungolding soll dazu im ersten Schritt bis zur Sommerpause feststehen. "Es soll ein ökologisch nachhaltiges Baugebiet werden", sagte der Bürgermeister, Roland Schermer (CSU), auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Josef Böhm vom gleichnamigen Architekturbüro stellte dem Gremium den ersten Entwurf vor. Das Gebiet schließt im Westen an die bereits vorhandene Bebauung an. Der Geltungsbereich der Fläche beträgt fast 32000 Quadratmeter. Davon sind 27782 Quadratmeter Eingriffsfläche für die reine Bebauung. Es sind 37 Parzellen geplant. Die Grundstücke bewegen sich zwischen 560 und 750 Quadratmeter.

8300 QuadratmeterAusgleichsfläche

Für die Baufläche sind rund 8300 Quadratmeter an Ausgleichsfläche zu schaffen. 2921 Quadratmeter sind bereits durch eine Streuobstwiese am unteren Ende der Bebauung eingeplant. "Der Rest wird nach Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde festgehalten", sagte Böhm. Im zentralen Bereich des Wohngebietes ist ein Kinderspielplatz angedacht, der aber auch Ruheort und Treffpunkt für die Anwohner werden kann, sagte Schermer.

Böhm erläuterte weitere Einzelheiten des als allgemeines Wohngebiet eingestuften Objektes. Dabei ging es um die Bauweise, den Schallschutz, den Naturschutz, die Dächer, eine äußere Gestaltung der Gebäude, Garagen und Nebengebäude, Einfriedungen und eventuelle Bodendenkmäler. Bei der Grünordnung schreibt die Gemeinde vor, dass keine geschotterten Steingärten zulässig sind. Man will dem ökologischen Gedanken entsprechend Steinwüsten verhindern, die die Natur und Kleinlebewesen größtenteils ausschließen.

Das Oberflächenwasser oder Regenwasser wird in einem Regensammelbecken in der Streuobstwiese am unteren Rand abgeleitet. Es versickert dort oder wird in die Altmühl eingeleitet. Verschiedene Anregungen aus dem Gremium wurden in den Entwurf zur Wiedervorlage in der nächsten Sitzung eingearbeitet. "Es können aber auch später noch Wünsche oder Anregungen vorgebracht werden, denn der dann zuerst einmal im Gremium abgesegnete Plan muss einige Wochen im Aushang sein und von weiteren Trägern öffentlicher Belange bestätigt werden", erläuterte Schermer.

Die Klärschlammentsorgung erfolgt in den meisten Gemeinden durch das Ausbringen auf landwirtschaftliche Flächen. Im Gemeindebereich ist es so geregelt, dass verpachtete gemeindliche Flächen dafür genutzt werden. Der Gesetzgeber wird diese Praxis auf absehbare Zeit allerdings nicht mehr akzeptieren und das Ausbringen auf die Felder wird dann aus Umweltschutzgründen verboten sein. "Für eine Gemeinde alleine wäre eine Entsorgung sehr teuer", stellte Schermer fest. Deshalb wollte man sich an der Erstellung einer Studie des Instituts für Energietechnik in Amberg (IFE) beteiligen.

Teure Studie zurKlärschlammentsorgung

Das Kostenangebot für den Landkreis Eichstätt betrug brutto rund 118345 Euro. Bei einem Fördersatz von 70 Prozent Zuschuss verblieben rund 82841 Euro. Damit betrug der Eigenanteil den Berechnungen zufolge rund 35503 Euro. Dieser muss mit 0,41484 Euro pro Einwohner (brutto) auf alle beteiligten 22 Landkreiskommunen umgelegt werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die nicht gedeckten Kosten der Studie zur Klärschlammentsorgung anteilig zu tragen. Diese betrugen den Angaben zufolge rund 1000 Euro bei einer Berechnung von 0,415 Euro pro Einwohner und rund 2500 Einwohnern.

Gemeinderat Stefan Grillmeier (CSU) erkundigte sich, ob schon Zahlen bekannt sind für den Kindergarten im Herbst und ob durch die Pandemie Probleme erwartet werden. "Die Zahlen werden durch die Verantwortlichen bekannt gegeben, wenn sie vorliegen", sagte Schermer dazu.

Grünes Licht für weitere Bauanträge

Der Gemeinderat beschloss auf seiner Sitzung, als Datenschutzbeauftragten Willi Wittmann zu bestellen. Seine Vertretung übernimmt Theresa Rotter.

Weiterhin stimmte der Rat dem Bauantrag zum An- und Umbau eines bestehenden Wohnhauses im Rapperszell zu. Auch für die achte Änderung des Flächennutzungsplanes und den Bebauungsplan Nummer 40 "An der Au" in Schelldorf gab es eine einstimmige Bestätigung.

EK