stadtgeflüster
Ein Mann ist doch auch nur ein Igel

30.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:07 Uhr

(nos) Kommt Ihnen das - als Mann in den besten Jahren - auch bekannt vor?

Schlitzförmige Augen, ein torkelnder Gang, womöglich eine (nicht stabile) Seitenlage und vor allem ein hängendes oder ein lichtes (! ) Stachelkleid. Und als ob das alles noch nicht schlimm genug wäre, kommen als ernste Krankheitsanzeichen Atemgeräusche, Husten und Nasensekret hinzu, bei deren Auftreten rasches Handeln erforderlich ist.

Die Liste dieser und noch weiterer Schreckensszenarien war in der Freitagsausgabe des DONAUKURIER zu lesen. Allerdings - und das muss an dieser Stelle natürlich zugegeben werden - bezog sie sich nicht auf Männer, sondern es waren vom Verein Pro Igel zusammengestellte Kriterien, anhand derer die Finder eines solchen kleinen stacheligen Vierbeiners den Gesundheits- beziehungsweise Krankheitszustand des Tiers erkennen und dementsprechende Maßnahmen ergreifen sollen.

Es sei betont, dass die Arbeit des Vereins und seiner Helfer gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, sichern sie doch zahlreichen der Vierbeiner im Winter das Überleben. Nur wünscht sich wohl mancher Mann (natürlich nur insgeheim) beim Auftreten eines oder mehrerer der genannten Kriterien auch die von Pro Igel empfohlene Erstmaßnahme, nämlich gewärmt zu werden. Das mit der täglichen Gewichtszunahme von 10 bis 15 Gramm (und noch viel mehr) schaffen die meisten Männer auch ohne fremde Hilfe dagegen locker.

Alles muss uns Männern ja schließlich nicht abgenommen werden. Denn wie heißt es in dem Text vom Freitag so schön: "Ein Igel ist einfach ein Wildtier, man kann ihn nicht domestizieren. "

Fazit: Manchmal - aber nur manchmal - möchte man(n) gern ein Igel sein.