Schönfeld
Ein Konzept für den Dorfladen

Aktionstag zeigt, wie das Geschäft aussehen könnte und was es für ein wirtschaftlich solides Fundament braucht

29.04.2022 | Stand 03.05.2022, 3:34 Uhr
Ein Konzept für den Schönfelder Dorfladen stellen der Daitinger Bürgermeister Roland Wildfeuer, Bürgermeister Stefan Bauer und Berater Wolfgang Gröll vor (von links). −Foto: Schäffer

Schönfeld - Der Arbeitskreis Geschichte/Soziales möchte dafür sorgen, dass die Nahversorgung im Ort gerettet wird und sich auch weniger mobile Menschen mit Grundnahrungsmitteln versorgen können.

Gleichzeitig würde sich der Dorfladen mit einem Angebot an Regionalprodukten von Supermärkten und Discountern in der Umgebung abheben. Gemeinsam mit Berater Wolfgang Gröll (newWAY GmbH) hat der Arbeitskreis bereits verschiedene Ideen und Ansprüche in einen ersten groben Ladenplan am Standort "Millihäusl" gegossen.

So hat sich am vergangenen Sonntag das Gemeinschaftshaus in einen kleinen Markt verwandelt. Die Schönfelder sollten einen ersten Vorgeschmack auf den geplanten Dorfladen bekommen. Einige künftige Lieferanten und regionale Anbieter präsentierten sich und boten ihre Produkte an. So brachte Milchhof Walter aus Schutzendorf Joghurt mit und Familie Moll aus Aicha Käse und Milch. Kaffee wurde von EI-Beans aus Eitensheim präsentiert. Eier und Nudeln stellte Familie Netter aus Schönau vor und Obst und Gemüse käme von Riedl aus Bieswang. Die Metzgerei Schödl aus Sappenfeld käme mit ihrer Wurst ins Spiel und Mehle und Backzutaten würden von der Hainmühle in Morsbach bezogen. Auch Kräuterpädagogin Brigitte Zinsmeister würde einen Platz für ihr Sortiment im Dorfladen finden.

Der Arbeitskreis bot eine kleine Ausstellung auf Schautafeln über das mögliche Konzept und zeigte Beispiele der Dorfläden, die der Arbeitskreis schon im Vorfeld besucht hatte. Bürgermeister Roland Wildfeuer, der Geschäftsführer vom Dorfladen in Daiting, war selbst am Anfang hinter der Theke gestanden und erzählte von seinen Erfahrungen. Der Umsatz sei nach Anfangsschwierigkeiten gestiegen und der Laden sei ein Treffpunkt für das Dorf geworden. Wildfeuer meinte, es gebe nichts Besseres für ein Dorf, als den Luxus, einen Dorfladen zu haben. Das Wichtigste sei jedoch, dass jeder zum Einkaufen komme. Berater Gröll erklärte in seinem Vortrag Umsatzerwartung, Erfolgspotenziale, das mögliche Konzept und betriebswirtschaftliche Daten. Er löste mit seinen angesetzten Werten, wobei es sich laut Gröll um realisierbare Maximalwerte handle, zum Teil rege Diskussionen aus. Gröll meinte auch, dass sicher sei, falls das Vorhaben jetzt nicht zustande komme, es ein für alle Mal gestorben sei, auch für den Arbeitskreis.

Bürgermeister Stefan Bauer bedankte sich beim Arbeitskreis für das bisherige Engagement und bemerkte, dass auch die Gemeinde Schernfeld hinter dem Vorhaben Dorfladen stehe. Er betonte jedoch, dass die Gemeinde sonst nichts mit dem Dorfladen zu tun habe, er ein eigenständiges Unternehmen sei und selbstständig laufen müsse. Bauer bat darum, Wünsche und Ideen dem Arbeitskreis mitzuteilen, damit möglichst alle zum Einkaufen im Dorfladen animiert werden können. Mit einer Unterschrift und der Abgabe der Absichtserklärung würden die Schönfelder ihre Wertschätzung und Anerkennung für das Vorhaben bekunden. Der Rückhalt der Bürger sei wichtig, um einen Mindestbeitrag zu leisten, aber ein Dorfladen könne für alle eine gewisse Lebensqualität garantieren. Der mögliche Geschäftsführer Willi Tendler meinte schließlich: "Wer kann schon von sich sagen, dass er in seinem Laden einkaufen kann? "

Resi Habermayr, Vorsitzende des Arbeitskreises, bedankte sich beim Katholischen Frauenbund für Kaffee, Kuchen und Snacks, bei Laura Ossiander für die Kinderbetreuung am Nachmittag in der DJK-Sporthalle und bei den Gästen für die Diskussionen und Gespräche.

ksk